35 Jahre alter Kriminalfall: DNA-Spur führt zu Verdächtigem

Markus Weber, Leiter der Ermittlungsgruppe «Cold Cases», spricht nach der Festnahme eines 56-Jährigen wegen versuchten Raubmordes in Köln zur Presse. Foto: Oliver Berg/dpa

KÖLN – In einem mehr als 35 Jahre lang ungelösten Mordversuch-Fall in Köln hat sich eine alte DNA-Probe als Schlüssel zur Festnahme eines Hauptverdächtigen erwiesen. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Die DNA sei bei einer neueren Untersuchung an der mutmaßlichen Tatwaffe von damals – einem Pokal aus der Wohnung des Opfers – festgestellt worden, erläuterte der Leiter der zuständigen Ermittlungsgruppe «Cold Cases», Markus Weber, am Mittwoch. Diese wiederum habe dann zum Treffer geführt.

Der Verdächtige war am Dienstag in Köln verhaftet worden. Ihm wird ein versuchter Raubmord im Mai 1987 vorgeworfen. Das Opfer, ein damals 50 Jahre alter Mann, war einst von Nachbarn mit schweren Kopfverletzungen in seiner Wohnung gefunden worden. Einen Täter konnte man nicht finden, auch weil das Opfer den Tathergang nie wirklich genau beschreiben konnte. Als gesichert galt, dass er damals mit einem jungen Mann in Gaststätten unterwegs gewesen sein soll.

Diesen Mann glauben die Ermittler nun dank der DNA gefunden zu haben. Er sei bei seiner Festnahme «sicherlich überrascht» gewesen, sagte Ermittler Weber. Allerdings habe er angegeben, dass er sich nicht mehr erinnern könne und nichts damit zu tun habe.

Die DNA des Verdächtigen, die den Abgleich ermöglichte, schlummerte nach Angaben der Staatsanwaltschaft wohl schon seit Ende der 80er Jahre in der Datenbank. Seinerzeit sei sie wegen eines anderen Deliktes erhoben worden. Dieses Delikt sei zwar mittlerweile «gelöscht». Für die DNA-Daten allerdings gebe es keine Löschfristen.

Bildquelle:

  • Festnahme in einem «Cold Case» von 1987: dpa

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