WASHINGTON DC – Es hat verdammet lange gedauert, bis US-Präsident Donald Trump erkannt und begriffen hat, mit was für eine Art von Charakter er es bei Wladimir Putin zu tun hat. Inzwischen scheinen sich die Dinge aber aufzuklären. Er sei „enttäuscht von Präsident Putin“, bekannt Trump heute nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte in Washington. Putin rede zwar von seinem Friedenswillen, aber er handle genau gegensätzlich und bombardiere ohne Pause ukrainische Städte.
USA und NATO haben sich deshalb auf „massive Waffenlieferungen für die Ukraine“ geeinigt. Rutte sagte gegenüber Journalisten, „dass die Ukraine ihre Hände an wirklich massive Mengen an militärischer Ausrüstung bekommen“ werden. Und Trump ergänzte: „Wir werden Waffen der Spitzenklasse herstellen und sie an die NATO liefern.“ Die Kosten dafür trügen die NATO-Mitgliedsstaaten. Die Waffenlieferungen würden neben Raketen und Munition insbesondere Patriot-Flugabwehrraketen umfassen.
Der amerikanische Präsident drohte Russlands Handelspartnern die Erhebung von Zöllen in Höhe von 100 Prozent an, wenn es bei den Bemühungen um ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine innerhalb von 50 Tage keinen Deal gebe. Trump wiederholte, die USA hätten im Zusammenhang mit dem Krieg inzwischen 350 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Das müsse ein Ende haben.
„Wenn ich heute Wladimir Putin wäre, und ich hören würde, worüber Du sprichst – was in 50 Tagen geschehen soll – dann würde ich mir nach dieser Ankündigung überlegen, ob ich die Verhandlungen über die Ukraine nicht deutlich ernster nehmen sollte als bisher“, sagte der NATO-Generalsekretär.
Mit den Ankündigungen vollzieht sich in Washington ein spürbarer Sinneswandel. Trump hatte immer wieder mit Putin verhandelt, um Waffenstillstände gebeten, weitreichendes Entgegengekommen gezeigt. Doch offenkundig hat Russland nicht das geringste Interesse daran, dass die Waffen schweigen. „Ich bin sehr enttäuscht von Präsident Putin. Ich dachte er ist jemand, der meint was er sagt“, erklärte Trump gestern noch einmal.
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