AfD-Politikerin Steffi Brönner wirft hin: Höcke mache rechtsextremes Gedankengut „salonfähig“

Erfurt – Die AfD kommt nicht zur Ruhe. Steffi Brönner, stellvertretende Sprecherin des Landesverbands, der vom umstrittenen Björn Höcke geführt wird, wirft der Landespartei vor, rechtsextremes Gedankengut „salonfähig“ werden zu lassen. Die AFD besetze in Thüringen „zentrale Funktionen mit Personen, die in ihrer Vergangenheit tief im rechtsextremistischen Bereich tätig“ gewesen seien, sagte sie der „Thüringer Allgemeinen“ (Mittwochausgabe).

Brönner ist nicht nur Landesvorstandsmitglied, sondern war einziges thüringer Mitglied in der Bundes Programm-Kommission für das Wahlprogramm. Sie war auch Koordinatorin der gesamten Landesfachausschüsse in Thüringen. Die Politikerin kündigte an, ihren Posten in der Landesspitze aus Protest niederzulegen. Keiner ihrer Vorstandskollegen könne in der Sache von Unwissenheit sprechen. „Eine ganz normale zweiminütige Internetrecherche zeigt die entsprechende Vergangenheit auf“, sagte sie. „Es drängt sich für mich unweigerlich der Verdacht auf, dass diese Personen bewusst in entsprechende Funktionen berufen worden sind.“

Aktueller Anlass für Brönners Schritt ist ein Vorgang aus dem südthüringischen Ort Themar, wo zwei Neonazi-Konzerte geplant waren – und zwar auf dem Grundstück eines AfD-Mitglieds, das inzwischen aber die Partei verlassen haben soll. In einem Schreiben, das der Zeitung vorliegt, appelliert Brönner an den AfD-Bundesvorstand, sich klar von rechtsextremem Gedankengut und derartigen Rechtsrock-Veranstaltungen abzugrenzen.

Seit dem Austritt von drei Abgeordneten aus der Landtagsfraktion vor zwei Jahren war es im Thüringer AfD-Verband ruhig geblieben. Auch nachdem die Mehrheit des Bundesvorstandes unter Petry ein Parteiausschlussverfahren gegen den Landesvorsitzenden Höcke einleitete, standen die örtlichen Gremien zu ihm.

In dem Ausschlussantrag wird Höcke unter anderem vorgeworfen, nationalsozialistisches Gedankengut zu vertreten. Die Wort- und Sinnverwandtschaft zu den Reden von Adolf Hitler sei „nicht zufällig“, hieß es in dem Schreiben.

Bildquelle:

  • Steffi_Brönner_AfD: greussel

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