KLAIPEDA – Die baltischen Staaten wollen ihre Unabhängigkeit von Russland ausweiten. Gestern wurde neue Technik in der Hafenstadt Klaipeda angeliefert, um das Baltikum vom russischen Stromnetz lösen und die Verbindung mit dem polnischen Stromnetz ausweiten zu können.
Der litauische Energieminister Dainius Kreivys war bei der die Ankunft des Spartransformators auf einem Lastkahn im Fluss Nemuna dabei. Er wird eine zentrale Rolle beim Ausbau des litauisch-polnischen Stromnetzanschlusses spielen.
Mit dem 164-Tonnen-Spartransformator kann der Strom über die LitPol-Verbindung vom EU-Mitglied Polen in die drei baltischen Staaten fließen.
Estland, Lettland und Litauen waren bis 1991 von der Sowjetunion besetzt und sind immer noch an das russische Stromnetz angeschlossen, wodurch sie anfällig für Energieeinsparungen durch Moskau sind.
Die Spannungen zwischen den drei kleinen Staaten und Russland haben sich unter anderem durch die völkerrechtswidrige Annexion der Krim aus der Ukraine im Jahr 2014 und die Unterstützung des belarussischen Starken Aleksander Lukaschenko verschärft.
Mit der Finanzierung durch die Europäische Union planen die baltischen Staaten, ihre Netze bis 2025 über Polen vollständig mit dem Rest Europas zu synchronisieren.
„Die Synchronisation wird der letzte Schritt in der Integration Litauens in die demokratische westliche Welt sein“, sagte Kreivys.
Bildquelle:
- Spartransformator_Litauen: Valda Kalnina