Berlin – Die Bundeswehr will Bewerber intensiver überprüfen, um das Einsickern von Islamisten und anderen Extremisten in die Armee zu verhindern. Eine intensive Ausbildung an Waffen und Kampftechniken mache den Dienst für Extremisten attraktiv. 24 Islamisten seien inzwischen vom Militärischen Abschirmdienst (MAD) enttarnt und aus der Truppe entfernt worden. Weitere 60 Verdachtsfälle werden überprüft.
Aus den Rekrutierungsbüros seien „einzelne Anfragen von Bewerbern bekannt, die sich in auffälliger Weise für den Dienst in der Bundeswehr interessiert hätten, einen Verpflichtungswunsch von nur wenigen Monaten äußerten und sich ausdrücklich für eine intensive Waffen- und Geräteausbildung interessieren“, teilte der MAD demnach mit.
Das Bundeskabinett hatte Ende August beschlossen, dass der MAD künftig alle Bundeswehr-Bewerber überprüfen soll, um Islamisten und andere Extremisten ausfindig zu machen. Mit der geplanten Änderung des Soldatengesetzes will die Regierung „angemessen auf die veränderte Sicherheitslage reagieren und einen Missbrauch der Bundeswehr als Ausbildungseinrichtung für potenzielle Terroristen, Extremisten und Schwerkriminelle verhindern“, sagte damals ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.
Bislang mussten die Rekruten lediglich ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und sich zum Grundgesetz bekennen. Für die Überprüfung von jährlich rund 20 000 angehenden Soldaten werden beim Militärischen Abschirmdienst 90 zusätzliche Stellen geschaffen.
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