CDU benennt Wolfram Weimer als Nachfolger für Claudia Roth – kommen nur „Einschnitte“ im Selbstbedienungsladen Hochkultur?

Das Unternehmer-Ehepaar Weimer

BERLIN – Der zukünftige Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer (60), legt mit sofortiger Wirkung die Geschäftsführung der Weimer Media Group nieder. Das bestätigte er gegenüber der dpa. Alleinige Geschäftsführerin wird seine Frau Christiane Goetz-Weimer, die selbst seit 30 Jahren Verlegerin ist und zur Gründungsredaktion der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gehörte.

Die Berufung Wolfram Weimers in die Bundesregierung – als Nachfolger der Grünen-Politikerin Claudia Roth – war im politischen Berlin eine echte Überraschung. Weimer gilt als CDU-nah, gehört der Partei aber nicht an. In den vergangenen 13 Jahren hatte er die Mediengruppe gemeinsam mit seiner Frau geführt und war u. a. Chefredakteur des Online-Portals „The European“, ein Job, den er nun natürlich auch niederlegt.

Die Verlagsgruppe Weimer betreibt mehrere Internetportale und eine eigene Buch-Edition. Sie veranstaltet Konferenzen wie den Ludwig-Erhard-Gipfel/Tegernsee Summit und das Frankfurt Finance Festival.

Im sogenannten deutschen „Kulturbetrieb“ sorgen sich manche Funktionäre, weil mit Weimer ein Konservativer in die Fußstapfen von Frau Roth tritt. „Er hat ein Sendungsbewusstsein, um nicht zu sagen: Er ist ein Ideologe“, äußert sich der Schauspieler Ulrich Matthes besorgt gegenüber der Sendung „3sat-Kulturzeit“. Und weiter: Das disqualifiziere den neuen Mann für das Amt eines Kulturstaatsministers. Weimer sei – ganz schlimm – „stramm konservativ“ und vertrete „wirtschaftsliberale Theorien“. Dann allerdings macht Matthes klar, was ihm eigentlich Sorgen bereigtet. Weimer könne „für Einschnitte im Subventionssystem der Hochkultur eintreten“.

Nicht wenige in Berlin hoffen genau das…

Bildquelle:

  • Ehepaar_Weimer: weimer media group

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren