China fühlt sich „bedroht“ und „eingekreist“ – witzig, oder?

Liebe Leserinnen und Leser,

ich musste echt lachen, als ich vorhin die Informationen über die strategische Lage im Indopazifik und die neuen U-Boote für Australien las.

Denn Chinas Staatschef XI Jingping fühlt sich „bedroht“, und nicht nur das, sogar „eingekreist“

Kommt Ihnen das bekannt vor? Eingedämmt, eingekreist, bedroht von Demokratie, Freiheit, Menschenrechten, äh, Quatsch, von Amerika natürlich, vom „Aukus“-Pakt und vom Westen überhaupt. Alle Autokraten, Diktatoren, Menschenschinder und Möchtegern-Eroberer fühlen sich vor dem nächsten Feldzug immer irgendwie „eingekreist“. Sie kennen das vom größten Land der Erde: Russland. Dessen Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin. Der fühlte sich eingekreist, obwohl es für ihn kaum eine direkte Grenze mit westlichen Staaten gibt. Oder gab, muss man wohl sagen, denn demnächst hat er eine – zu Finnland, das NATO-Mitglied wird. Selbst schuld, wenn er Kriege anzettelt.

So ein Fall wie Russland ist China auch, nur intelligenter, denn Peking weiß genau, mit wem es gute Geschäfte machen kann, die ihr Land weiterbringen. Und das ist nicht Russland, das außer riesige Bodenschätze, die zufällig da sind, nichts auf die Kette kriegt. Und dennoch unterstützen die Chinesen Putin, weil er ein stragischer Partner gegen den verhassten Westen ist.

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China hält sich nicht an internationale Vereinbarungen, baut künstliche Inseln mit Militärstützpunkten, es droht der Inselrepublik Taiwan mit einem Angriffskrieg, es kauft sich großflächig in Afrika ein – und letzteres durchaus mit Erfolg, weil der Westen wieder einmal viele Jahre vor sich hingeschlafen hat. Es musste erst Putins militärische Intervention im Syrien-Krieg geben, damit man in Washington, Brüssel, Berlin und Paris aufwachte und sich erinnerte, dass es da ja noch diesen rohstoffreichen schwarzen Kontinent gibt.

China, das erkennt jeder, hat eine Strategie, es will die Nummer 1 auf dem Planeten werden, das Maß aller Dinge. Wenn da nur nicht die bösen, bösen USA wären, die nach wie vor das Maß aller Dinge sind – militärisch, wirtschaftlich und technologisch. Und dann auch noch diese schlimme EU und dieses so verdammt starke Militärbündnis namens NATO, das nach Putins Krieg gegen die Ukraine eine Renaissance erlebt. Ja, Xi fühlt sich bedroht, nicht weil wir es tatsächlich tun, sondern weil jeder, der sich seinem Machtanspruch widersetzt für Leute wie ihn und Putin automatisch eine Bedrohung darstellen.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.