ELF Playoffs 2023: Drama und Erfolge in Frankfurt und Stuttgart

Beste Stimmung bei den Stuttgart Surge Fans.

von HENDRIK MÜLLER

STUTTGART/FRANKFURT – Die Stuttgart Surge haben in der European League of Football (ELF) in dieser Saison für Furore gesorgt. Das Franchise, das in den ersten beiden Spielzeiten der Liga lediglich zwei Siege verzeichnen konnte, hat sich in diesem Jahr zu einem ernsthaften Titelkandidaten entwickelt und nur zwei Niederlagen kassiert. Doch wie ist den Surge dieser bemerkenswerte Turnaround gelungen?

Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Surge ist zweifellos das Coaching Staff um Head Coach Jordan Neumann. Der Amerikaner hat mit den Schwäbisch Hall Unicorns in der deutschen Football Bundesliga unzählige Siege einfahren können und hat es nun geschafft, auch das Stuttgarter Franchise auf Kurs zu bringen. Zudem hat Neumann auch einige Spieler von den Unicorns mitgebracht, mit denen er bereits erfolgreich zusammengearbeitet hat.

Ein weiterer Grund für den Erfolg der Surge ist die Leistung ihres Quarterbacks Reilley Hennessey. Der US-Amerikaner hat in der aktuellen Saison fast 4.000 Yards erzielt und dabei 28 Touchdown-Pässe geworfen. Auch in wichtigen Spielen hat er gezeigt, dass er eine echte Waffe im Angriff der Stuttgarter ist.

Doch auch die Mannschaftsleistung insgesamt ist beeindruckend. Die Surge sind in allen drei Phasen des Spiels stark aufgestellt und verfügen über eine starke Offensive, eine gut organisierte Defense und einen dynamischen Special Teams-Bereich. Besonders bemerkenswert ist die Leistung der Defense, die in dieser Saison fast 30 Sacks erzielt und schon zahlreiche Turnover generiert hat.

In den Playoffs haben die Surge bereits gezeigt, dass sie zu den besten Mannschaften der Liga gehören. Im Wildcard-Game gegen die Panthers Wroclaw aus Polen zeigten sie eine beeindruckende Vorstellung und gewannen souverän mit 37:14. Nun wartet mit den Vienna Vikings eine noch größere Herausforderung auf die Surge, denn der amtierende Champion ist in dieser Saison noch ungeschlagen.

Die Surge-Fans aber auch die Spieler und Coaches sind jedenfalls optimistisch und glauben, dass sie auch gegen die starken Vikings eine Chance hat. Die Mannschaft wird alles geben, um ins Finale einzuziehen und die Meisterschaft nach Stuttgart zu holen. Es scheint, als ob die Surge in dieser Saison wirklich alles erreichen können – von einem Schlusslicht der Liga zu einem echten Meisterschaftskandidaten in nur einem Jahr.

Frankfurt Galaxy – Zurück in die Spitzenklasse der ELF

Frankfurt Galaxy hat in dieser Saison in der ELF eine beeindruckende Leistung gezeigt. Das Team hat in einer hart umkämpften Hauptrunde den Einzug in die Playoffs geschafft und im Viertelfinale gegen Berlin Thunder mit einem deutlichen 20:3-Sieg seine Klasse unter Beweis gestellt.

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von Galaxy ist zweifellos die starke Defensive. Die Mannschaft hat in der aktuellen Saison erst 113 Punkte kassiert – weniger als jedes andere Team in der Liga. Besonders beeindruckend ist die Leistung der Defensive Line, die immer wieder entscheidende Sacks und Tackles for Loss erzielt und den gegnerischen Quarterbacks das Leben schwer macht.

Auch in der Offense hat Galaxy in dieser Saison eine ansprechende Leistung gezeigt. Zwar gab es auch hier einige Schwächen, insbesondere bei der Offensive Line, die in einigen Spielen zu viele Sacks zugelassen hat. Doch insgesamt hat das Team immer wieder gezeigt, dass es in der Lage ist, wichtige Plays zu machen und auch unter Druck zu scoren.

Nun wartet mit Rhein Fire im Halbfinale allerdings eine noch größere Herausforderung auf Galaxy. Das Team aus Duisburg ist in dieser Saison noch ungeschlagen und hat in beiden Duellen gegen Frankfurt in der Hauptrunde gewonnen. Doch die Mannschaft von Head Coach Thomas Kösling ist optimistisch und glaubt daran, dass sie die Überraschung schaffen kann.

Besonders erwähnenswert ist, dass das Spiel gegen Berlin Thunder im Viertelfinale von zwei medizinischen Notfällen beim Gegner überschattet und 5:30 Min vor Schluss abgebrochen wurde. Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass im Football neben der sportlichen Leistung auch der Respekt und die Verantwortung für die Gesundheit der Spieler und Betreuer immer im Vordergrund stehen müssen. Einem Tag nach den Geschehnissen wurden beide bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Für Frankfurt Galaxy geht es nun darum, sich optimal auf das Halbfinalspiel gegen Rhein Fire vorzubereiten und eine Top-Leistung abzurufen. Wenn alles passt, ist das Team durchaus in der Lage, auch den bisher ungeschlagenen Spitzenreiter der Liga zu schlagen und in das Finale der ELF einzuziehen.

Die Halbfinals
Vienna Vikings vs Stuttgart Surge am Samstag
Rhein Fire vs Franffürt Galaxy am Sonntag

Bildquelle:

  • Stuttgart_Surge_Fans: florian schust

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