Ex-Trump-Berater Bolton: Merz sollte schnell den Kontakt zu Washington suchen“

Der frühere Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Trump: John Bolton

BERLIN – Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, John Bolton, hat dem Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz, empfohlen, noch vor Einzug ins Kanzleramt den persönlichen Kontakt zum US-Präsidenten zu suchen. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) sagte Bolton: „Bis Ende April zu warten, wäre verkehrt. Protokollfragen stehen da nicht im Weg. Ein informelles Kennenlernen kann sogar von Vorteil sein für Merz und ihm zusätzliche Spielräume geben.“

Dazu muss man wissen, dass Bolton und Trump lange schon keine Freunde mehr sind.

Nach dem Eklat zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vergangenen Freitag am Weißen Haus hatte Bolton seinem früheren Chef einen „katastrophalen Fehler“ vorgeworfen, und das abgebrochene Treffen als einen „Tag der Schande für die USA“ bezeichnet. Unter Bezug auf eine Abstimmung in der UN-Vollversammlung jüngst sagte Bolton weiter: „Die USA stellten sich plötzlich gegen Europa und die große Mehrheit der Weltgemeinschaft und stimmten ab wie Russland, Nordkorea und Belarus.“

Dennoch sei wichtig, dass Merz nicht bis Ende Aril warte. „Er sollte den Rücken gerade machen und Klartext reden, wenn er Trump trifft“, so der frühere als Hardliner bekannte Diplomat. Merz könnte sagen: „Ich bin der CDU-Vorsitzende und werde die führende Wirtschaftsmacht Europas steuern.“ Das reiche aus, damit Trump ihm zuhöre. Außerdem sei hilfreich, dass Merz früher in der Wirtschaft gearbeitet hat, unter anderem für den milliardenschweren US-Finanzkonzern BlackRock.

Bildquelle:

  • John_Bolton_US: commonwealth club

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