Islamistische Terroristen richten Blutbad in Burkina Faso an

ARCHIV - Burkina-Faso-Präsident Roch Kabore: Mehr als 100 Menschen bei einem Überfall im Norden des Landes getötet. Foto: Sophie Garcia/AP/dpa/Archiv

OUAGADOUGOU – Bei einem Anschlag in dem westafrikanischen Staat Burkina Faso sind mehr als 100 Menschen getötet worden.

Der «barbarische Angriff» habe sich in der Nacht von Freitag auf Samstag ereignet, sagte der Präsident Roch Kabore auf Facebook. Bewaffnete hätten das Dorf Solhan in der nördlich gelegenen Sahel-Region angegriffen, hieß es weiter. Die Europäische Union verurteilte die «barbarischen und feigen Angriffe» und bezeichnete sie als Terroranschläge. Es ist der Angriff mit den meisten Todesopfern in Burkina Faso seit Jahren.

Der staatlichen Nachrichtenagentur AIB zufolge wurden die Menschen regelrecht «exekutiert». Demnach sollen die Angreifer auch Gebäude und den Markt in Brand gesetzt haben. Auch könne die Zahl der Opfer weiter steigen, meldete AIB.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell teilte mit, es müsse alles getan werden, um sicherzustellen, dass die Täter für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen würden. Er bekräftigte die Verpflichtung der Union, gegen die Unsicherheit zu kämpfen und die Präsenz des Staates in den am stärksten betroffenen Regionen zu verstärken. Er teilte mit, darüber hinaus seien zur gleichen Zeit in der Provinz Oudalan mindestens 14 weitere Menschen von bewaffneten Terroristen getötet worden.

Kabore sagte, er habe eine dreitägige Staatstrauer angeordnet. Sicherheitskräfte seien bereits unterwegs um die Täter der «schändlichen» Tat aufzuspüren und «außer Gefecht zu setzen». Über die Identität und das Motiv der Täter gab es keine weiteren Informationen.

Burkina Faso liegt in der Sahelzone – einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt. Dort sind bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida die Treue geschworen haben. Burkina Faso blieb lange von Attacken verschont, doch stieg ihre Zahl seit 2015 deutlich an. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind mittlerweile mehr als 1,2 Millionen Menschen im eigenen Land auf der Flucht.

Bildquelle:

  • Roch Kabore: dpa

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