Liverpool eine Nummer zu groß – RB Leipzig nach 0:2 raus aus der Champions League

Letztlich problemlos zog der FC Liverpool gegen RB Leipzig ins Viertelfinale der Königsklasse ein. Foto: Marton Monus/dpa

BUDAPEST – Julian Nagelsmann klatschte voller Respekt die siegreichen Liverpooler ab, ein erleichterter Jürgen Klopp herzte seine «Reds». RB Leipzig ist in der Champions League vorzeitig gescheitert.

Die Sachsen verloren das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Liverpool in Budapest mit 0:2 (0:0). Nach dem 0:2 aus dem ersten Duell ist die Saison auf Europas größter Fußball-Bühne für Leipzig vorbei, Liverpool kann auf den nächsten Triumph in der Champions League nach 2019 hoffen.

«Wir waren heute nicht gut genug, haben nicht den nötigen Punch entwickelt, um Tore zu schießen», sagte Nagelsmann: «Am Anfang haben wir zu verkopft gespielt, um emotional zu spielen. Man konnte den Glauben nicht entwickeln, weil wir keine Chancen herausgespielt haben.» Sehr schade sei es, meinte Torwart Peter Gulacsi: «Wir haben generell kein schlechtes Spiel gemacht. Was uns gefehlt hat, ist ein Tor.»

Ein erfolgreicher Konter genügte dem FC Liverpool, um völlig verdient in Führung zu gehen. Mohamed Salah (70.) nahm Leipzig alle Hoffnung, vier Minuten später sorgte Sadio Mané für klare Verhältnisse. Die beiden Superstars hatten bereits im Hinspiel beide Tore des FC Liverpool erzielt, der in der englischen Premier League zuletzt sechs Heimspiele nacheinander verloren hatte.

«Wir haben einfach gut gespielt, haben richtig gut verteidigt. Die größte Leistung, die wir vollbracht haben, ist, dass man in beiden Spielen nicht gesehen hat, wie gut Leipzig ist», sagte Klopp: «Sie sind normalerweise ein Powerhouse.» Er sprach von einem verdienten Sieg «und mehr kann man nicht erwarten».

Trotz der verpassten Wiederholung des Königsklassen-Märchens – im Vorjahr war Leipzig bis ins Halbfinale vorgestoßen – hat RB weiterhin die Chance auf zwei Titel. Das Team steht im Halbfinale des DFB-Pokals, ist zudem Zweiter in der Bundesliga. Dort kommt es Ostern zum womöglich vorentscheidenden Spiel gegen Meister Bayern München.

In der Puskas Arena brachte Nagelsmann Emil Forsberg erstmals nach dessen Knieverletzung wieder in der Startelf. Der schwedische Nationalspieler sollte im Angriff neben Yussuf Poulsen Druck erzeugen. Doch statt eines furiosen Leipziger Starts übernahm Liverpool die Kontrolle in Ungarns Nationalstadion. Von einer Krise war bei den Briten nichts zu spüren.

Wie schon im Hinspiel hatte plötzlich Dani Olmo die Leipziger Führung auf dem Fuß. Doch den Schuss des spanischen Nationalspielers (10.) hielt LFC-Keeper Alisson Becker. In der Folge tat sich RB trotz 60 Prozent Ballbesitzes schwer, Lücken in der soliden Abwehr des englischen Meisters zu finden.

Stattdessen war Liverpool fast jedes Mal vor dem Leipziger Tor brandgefährlich. Diogo Jotas (19.) Kopfball nach einer Ecke entschärfte RB-Torwart Peter Gulacsi ebenso grandios wie den Schuss von Salah (24.) nach einem Konter. Fünf Minuten später war Dayot Upamecano vor dem einschussbereiten Superstar aus Ägypten zur Stelle.

Nagelsmann reagierte, löste die Doppel-Sechs auf und beorderte Kapitän Marcel Sabitzer weiter nach vorn. Dadurch gelang es RB, den Druck zu erhöhen. Mehr als ein Schuss von Forsberg (32.), der knapp am Tor vorbei ging, spielten sich die Sachsen jedoch nicht heraus. Auf der anderen Seite war es erneut der für den verletzten Roberto Firmino in das Team gerückte Jota (41.), der an Gulacsi scheiterte.

Nagelsmann erhöhte weiter den Druck, brachte Stürmer Alexander Sörloth für Spielmacher Kevin Kampl. Die nächste Großchance hatte allerdings wieder Jota (55.), der im Duell mit Gulacsi erneut der Verlierer war. Leipzig tat sich weiterhin schwer, überhaupt für Gefahr zu sorgen. Also zog Nagelsmann die nächsten Joker, Poulsen und Forsberg mussten Justin Kluivert und Hee-chan Hwang nach einer Stunde weichen.

Hwang leitete die bis dahin größte Leipziger Chance ein. Nach einer Flanke des Südkoreaners köpfte (66.) Sörloth den Ball allerdings an die Latte. Doch dann nutzte Liverpool schließlich einen seiner Konter, Salah ließ Gulacsi nach einem Zuspiel von Jota keine Chance. Kurz darauf bediente der eingewechselte Divock Origi den völlig ungedeckten Mané.

Bildquelle:

  • Viertelfinaleinzug: dpa

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