Neue Parteien: Ergibt das alles überhaupt einen Sinn?

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Es muss sich politisch dringend etwas ändern in Deutschland. Das wissen Sie vermutlich alle. Und ähnlich wie ich hoffen viele von Ihnen schon seit Jahren auf den Wind of Change, auf den Mantel der Ge’chichte, den Helmut Kohl einst wehen sah, und denn er beherzt ergriff, als es darum ging, die Deutsche Einheit zu organisieren. Sein Platz in den Geschichtsbüchern ist ihm sicher, und ich finde, er hat ihn verdient.

Gab es früher schon Unwohlsein, so wurde mit Merkels fataler Entscheidung zur Öffnung der deutschen Grenzen für Jedermann im Herbst 2015 bei mir der Schlussstrich gezogen. Spät, aber immerhin. Zeit meines Lebens war die CDU meine bevorzugte Partei, Merkel hat alles zerstört, assistiert von den Klatschkolonnen auf Parteitagen.

Die AfD gab es schon vor 2015, aber nach dem Ende der Staatsschuldenkrise war die Partei praktisch erledigt, rutschte in Umfragen bis auf 3,5 Prozent bundesweit ab. Merkel sorgte mit dem Migrations-Wahnsinn dafür, dass die AfD nun dauerhaft ein starker politischer Faktor in Deutschland sein wird. Danke, Angela! Toll gemacht…

Nach Merkel, Kramp-Karrenbauer, Laschet….das war unterirdisch. Die Wahl von Friedrich Merz zum Parteichef war meine letzte kleine Hoffnung, das letzte Fünkchen. Mit der Errichtung von „Brandmauern“ ist klar, dass es keine gravierende Änderung der deutschen Politik unter einem – was anzunehmen ist – Kanzler Merz im Herbst 2025 geben wird. Denn so wie nach den jetzigen Umfragen keine Regierungsbildung gegen die Union möglich sein wird, so wird es vielerorts mit „Brandmauer“ nach rechts auch keine Regierung ohne Beteiligung der Grünen geben. Und das ist der Tod einer jeden Regierung. Die Grünen am Kabinettstisch – da läuft gar nichts mehr. So einfach ist das.

Diese politische Entwicklung spült Kraft in neue Parteien

Die Freien Wähler stehen auch für den Bund in den Startlöchern. Frau Wagenknecht versucht mit ihrer beeindruckenden Persönlichkeit die Fußkranken des Weltsozialismus neu zu beleben. Neues Label, bisschen rechts blinken und dann aber links abbiegen. Und dann noch Bündnis Deutschland und WerteUnion.

Ich kenne wirklich viele Leute, die da jetzt mitmachen. Nicht nur zwei oder drei, sondern Dutzende, die Spitzenleute. Das sind kluge, bürgerliche Leute, Patrioten, Menschen, die nicht auf Mandate und Diäten angewiesen sind, sondern die etwas für unser Land leisten wollen.

Ich bewundere das, wirklich!

Und ich leide unter all den Querelen und Nickligkeiten, die es hinter den Kulissen gibt. Oder bei der Aufstellung der Listen für die Landtagswahl wie gerade in Thüringen. Warum ist es nicht möglich, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen? Warum beharkt man sich teils sogar öffentlich? Warum gönnt man dem oder der die Butter auf dem Brot nicht?

In den Sozialen Netzwerken schreiben mit jeden Tag Leute, die WerteUnion sei tot. Ich denke das nicht. Aber die Schlagzahl muss deutlich erhöht werden. Deutlich, im Schlafwagen in die Landtage – das wird nicht funktionieren. Und es wäre gut gewesen, wenn Bündnis Deutschland und WerteUnion bevor folgenreichen Beschlüssen miteinander offen geredet hätten. Da ist viel Porzellan zerdeppert worden.

Ist das wieder zu kitten? Ich weiß es nicht, es wäre gut, aber so richtig sieht es für mich danach nicht aus gerade.

Sie merken, ich bin frustriert. Ich habe mich im Herbst vergangenen Jahres von der allgemeinen Aufbruchsstimmung in unseren Netzwerken beflügeln lassen. Und jetzt? Es ist noch nicht vorbei. Warten wir ab, was in den kommenden Wochen und Monaten passieren wird! Was auch sonst?

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.