Sagen Sie bloß nicht, Sie hätten das nicht gewusst: Highlights aus dem Wahlprogramm der Grünen

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wahrscheinlich geht es vielen von Ihnen so wie mir. Ich kann das ganze Hick-Hack um die Nominierung eines Kanzlerkandidaten von CDU und CDU für September nicht mehr hören. Klar, als Tageszeitungsmacher muss ich das alles aufmerksam verfolgen, aber – ganz ehrlich – im Grunde langweilt es mich. Laschet oder Söder – ja, und weiter? Natürlich ist Söder der bessere Mann und führt in allen Umfragen deutlich vor seinem Kontrahenten. Aber was heißt das schon in der Merkel-Union? Auch Merz lag deutlich vorn vor dem Bundesparteitag der CDU. Und wen haben Sie gewählt? Laschet – den vom letzten Platz. Um den Beliebtesten erstmal zu verhindern, der vielleicht etwas Unruhe in die Gemütlichkeit der abgetakelten Volkspartei gebracht hätte. Aber der Wille der Basis, der Wähler? Vergessen Sie es einfach! Das war einmal.

Lassen Sie uns lieber gemeinsam einen Blick auf den schärfsten Mitbewerber der Union im September werfen, und das sind die Grünen. Ja, die Grünen rangieren in Umfragen inzwischen über 20 Prozent. Jeder fünfte, dem wir irgendwo auf der Straße begegnen, wählt Herrn Habeck oder – schlimmer – Frau Baerbock. Wenn diese Leute wirklich das Kanzleramt erobern, dann ist komplett Feierabend, jedenfalls für alle, denen der Rechtsstaat, die Familien mit Kindern, gute Bildung und ununterbrochen Strom aus der Steckdose etwas bedeuten. Wie jemand bei einer Bundestagswahl diese Truppe wählen kann, werde ich niemals verstehen.

Haben Sie – nein, haben Sie nicht, weil es ja keiner macht – mal in so ein Programm zur Bundestagswahl hineingeschaut? Bei den Grünen zum Beispiel? Das ist der wahre Horror für diejenigen, die dieses Land immer noch am Laufen halten, für die Fleißigen, die, die etwas riskieren und investieren, die mit einer Idee eine kleine Firma gründen, ohne nach Manteltarifvertrag und Transgenderklo zu fragen.

Ich mache hier eine Tageszeitung und verstehe mich als Dienstleister für Sie, meine erfeulich vielen Leserinnen und Leser. Nur, damit sie nach dem 26. September nicht sagen, Sie hätten nichts gewusst, hier als Service komprimiert, was die Grünen politisch umsetzen wollen, wenn sie regieren dürfen:

Die Grünen wollen Hartz IV abschaffen, stattdessen eine Garantieleistung einführen auch für jene, die keinen Bock haben, zu arbeiten. Natürlich soll diese Leistung höher sein als der vorherige Satz, denn es ist ja bald Wahl. Der gesetzliche Mindestlohn soll auf 12 Euro pro Stunde erhöht werden, Vernögenssteuer wird eingeführt, Spitzensteuersatz erhöht, die Schuldenbremse aufgeweicht, der öffentliche Dienst wird aufgebläht, Mietobergrenzen werden staatlich vorgeschrieben. Marktwirtschaft? Interessiert keinen. Geschlechterparität im Bundestag soll eingeführt werden – obwohl Gerichte dies mehrfach als verfassungswidrig eingestuft haben. Asylbewerber, die sich fünf Jahre illegal bei uns durchschlagen, erhalten ein dauerhaftes Bleiberecht und können auf Antrag eingebürgert werden.

Immerhin ist wenigstens logisch, dass die Grünen auch Cannabis zulassen wollen, denn dieses Wahlprogramm kann man definitiv nur im Rausch ertragen. Das einzige, auf das ich mich freue, sind die vielen Grün-Wähler_*InnenGedöns, die zu den Wohlhabenden zählen und mit dem SUV morgens zum Bioladen fahren, um glutenfreie Semmeln zu holen. Auch die werden eine böse Überraschung erleben. So, wie wir alle.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.