ROM/VATIKAN – Papst Leo XIV. wird am kommenden Sonntag in Rom zwei junge Italiener heiligsprechen. Carlo Acutis und Pier Giorgio Frasinetti sind so ganz anders als die meisten Heiligen vor ihnen – 15 und 24 Jahre jung, keine Ordensleute oder Priester, sondern Heilige der Postmoderne.
Der Turiner Frasinetti starb 1925 im Alter von nur 24 Jahren. Er stammte aus der feinen Turiner Gesellschaft, schloss sich dann aber Bergleuten und Fabrikarbeitern an und engagierte sich sozial.
Einen regelrechten weltweiten Hype gibt es um Carlo Acutis, gestorben 2006 im Alter von nur 15 Jahren an einer Leukämie. „Influencer Gottes“ nennen sie ihn, auch „Cyberapostel“, ein frommer Katholik, der im Internet Verzeichnisse zu eucharistischen Wundern anlegte.
Der „Cyberapostel“ Acutis hat 20 Jahre nach seinem Tod eine weltweite Fangemeinde.
Junge Katholiken tätowieren sich sein Konterfei auf den Körper, Kapellen werden in seinem Namen errichtet, Reliquien wie Haarlocken an Wallfahrtsorten auf der ganzen Welt verehrt. Und man kann den jüngsten Heiligen leibhaftig sehen, in der Kirche Santa Maria Maggiore in Assisi.
Dort liegt er präpariert in einem verglasten Sarkophag in Nike-Turnschuhen, Jeans und Sweatshirt. Die Gläubigen stehen Schlange, um einen Blick auf den toten Teenager zu werfen.
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