Putin droht – Hofreiter: «Im Kreml sitzen nicht lauter Selbstmordattentäter»

Der russische Präsident Wladimir Putin im Kreml. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

MOSKAU/BERLIN – Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Unterstützern der Ukraine erneut gedroht – mit Gaslieferstopps, aber auch mit militärischen Konsequenzen.

Wer sich von außen einmischen wolle und eine für Russland unannehmbare strategische Bedrohung schaffe, müsse wissen, dass die Antwort «blitzschnell, rasch» sein werde, sagte Putin am Mittwoch in St. Petersburg. Trotz Sorgen vor einer Eskalation des russischen Angriffkriegs hat sich die Bundesregierung dazu durchgerungen, auch schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Am Mittwoch einigten sich Ampel-Koalition und Opposition auf einen Kompromiss. Seit Mittwoch sind mit Polen und Bulgarien außerdem die ersten beiden Länder ohne russisches Gas. Und auch hier drohte Putin mit Folgen auch für andere Länder.

Heftige Drohungen an Ukraine-Unterstützer – «Angstpropaganda»

Drei Monate nach dem Einmarsch seiner Truppen in die Ukraine drohte Putin, für mögliche Gegenschläge habe Russland «alle Instrumente». Bei einer Versammlung von Spitzenfunktionären sagte er: «Und wir werden nicht prahlen. Wir werden sie anwenden, wenn es nötig ist. Und ich will, dass alle das wissen.» Der Kremlchef hatte auch die Atomwaffen des Landes als Warnung an die NATO in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen lassen.

Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter hält eine solche Eskalation allerdings für unwahrscheinlich. Er gehe nicht davon aus, «dass im Kreml lauter Selbstmordattentäter sitzen», sagte der Vorsitzende des Bundestags-Europaausschusses dem «Spiegel». Hofreiter warnte davor, die «Angstpropaganda des Kremls» zu übernehmen.

Bildquelle:

  • Wladimir Putin: dpa

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