HUNTINGDON – In einem Zug nahe der britischen Kleinstadt Huntingdon (24000 Einwohner), etwa 100 Kilometer nördlich von London, ist es gestern Abend zu einem Messerangriff gekommen, bei dem zehn Menschen verletzt wurden, neun von ihnen lebensgefährlich.
Der Bahnbetreiber London North Eastern Railway (LNER) teilte mit, das gesamte Streckennetz im Osten Englands und Schottland sei vorübergehend eingestellt worden.
Premierminister Keir Starmer sagte, er sei „zutiefst beunruhigt“, die britische Innenministerin Shabana Mahmood rief – wenig überraschend – die Bevölkerung dazu auf, „Spekulationen zu vermeiden“. Man wisse bisher nichts über die Hintergründe.
Die Messergewalt in Großbritannien hat in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen. Das Tragen eines Messers in der Öffentlichkeit kann in Großbritannien mit vier Jahren Gefängnis bestraft werden. Doch wie in Deutschland sind die sogenannten „Messerverbotszonen“ nur ein vollkommen wirkungsloser Versuch von Politikern, dem Wahlvolk energisches Handeln vorzutäuschen.
In London hat die britische Anto-Terror-Taskforce inzwischen die Ermittlungen übernommen, obwohl offiziell über das Motiv des oder der Täter nichts bekanntgegeben wurde. Die Polizei hat auf dem Bahnhof von Huntingdon unmittelbar, nachdem der Zug zum Stehen gekommen war, zwei Tatverdächtige festgenommen, von denen einer ein großer Messer hatte und blutverschmierte Kleidung trug.
Zeugen aus dem Zug sagten später aus, man habe zunächst an einen verspäteten Halloween-Scherz gedacht. Aber es war blutiger Ernst.
Bildquelle:
- Britisches_SEK: pixabay
