Sorgen um Gesundheit der Queen: Seit 70 Jahren auf dem britischen Thron

ARCHIV - Königin Elizabeth II. gilt als besonders pflichtbewusst. Foto: Jeff J Mitchell/PA Wire/dpa

LONDON – Angesichts der zunehmenden Sorgen um die Gesundheit von Queen Elizabeth II. steht nun ihr Terminkalender im Fokus. Die Höflinge seien instruiert worden, die Agenda bis Weihnachten und auch danach genau zu prüfen, berichtete die Zeitung «Daily Mirror» unter Berufung auf royale Quellen.

Nötig sei ein «sorgfältiger und vorsichtiger» Ansatz für künftige Termine. Zuvor hatte der Buckingham-Palast mitgeteilt, dass die Ärzte der 95 Jahre alten Monarchin zwei weitere Wochen Schonung empfohlen haben.

Künftig sollen Termine und damit verbundene Reisen danach entschieden werden, wie sich die Queen fühlt. Seitdem sie 90 ist, verzichtet Elizabeth II. bereits auf Fernreisen. Zuletzt hatte sie auch zwei Inlandsreisen abgesagt: nach Nordirland und zum Klimagipfel, der an diesem Sonntag in der schottischen Großstadt Glasgow beginnt.

Royal Family soll unterstützen

Zudem sollen andere Mitglieder der Royal Family ihr Engagement ausdehnen und die Queen noch häufiger bei ihren Terminen begleiten, wie der «Mirror» weiter berichtete. «Die engeren Mitglieder der Royal Family als Einheit haben kollektiv einen größeren Bedarf an Zusammenarbeit in ihren gemeinsamen Projekten diskutiert», zitierte das Blatt seine Quelle. Dabei gehe es auch darum, sich kurzfristig gegenseitig zu unterstützen. «Nach dem Ende der Corona-Maßnahmen haben alle das Bedürfnis, rauszukommen und mehr zu tun.»

Der Gesundheitszustand der Queen ist in den vergangenen gut zwei Wochen stärker in den Fokus gerückt. Bei einem Besuch der Westminster Abbey in Begleitung ihrer Tochter, Prinzessin Anne, zeigte sich das Staatsoberhaupt erstmals überhaupt nicht aus medizinischen Gründen mit einem Gehstock. Zwei Tage später war sie erneut mit Gehhilfe zu sehen. Die Nacht zum 22. Oktober verbrachte die Königin dann sogar «aus praktischen Gründen» im privaten King-Edward-VII-Krankenhaus, wo sie zu «Voruntersuchungen» war. Danach verordneten die Ärzte ihr eine Ruhepause – die nun verlängert wird.

Pflichttermin: Remembrance Sunday

«Die Queen ist sich der Notwendigkeit bewusst, sich zu schonen, und das wird sie nun tun», so die Palastquelle. «Sie wird ohne Zweifel wieder auftreten, wenn sie sich bereit fühlt.» Erklärtes Ziel der Queen ist, am 14. November am traditionellen Gottesdienst zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs sowie die Weltkriegstoten teilzunehmen. Der Remembrance Sunday ist ein Pflichttermin für die Royals.

«Nach ihrem kürzlichen Ratschlag, dass die Königin sich einige Tage ausruhen sollte, haben die Ärzte Ihrer Majestät empfohlen, dass sie sich mindestens die nächsten zwei Wochen weiter ausruhen sollte», hieß es in der Mitteilung des Palasts. «Die Ärzte haben empfohlen, dass Ihre Majestät während dieser Zeit weiterhin leichte, am Schreibtisch zu erledigende Aufgaben übernehmen kann, einschließlich einiger virtueller Audienzen, jedoch keine offiziellen Besuche.» Ihre Majestät bedauere, dass sie wegen des ärztlichen Rats auf Veranstaltungen verzichten müsse.

Praller Terminkalender

Ihren königlichen Terminkalender, der bereits wenige Wochen nach dem Tod ihres Ehemanns Prinz Philip im April wieder prall gefüllt war, arbeitete Elizabeth II. auch in den vergangenen Tagen stoisch ab. Die Nachrichtenagentur PA zählte allein im Oktober trotz des Krankenhausaufenthalts ein knappes Dutzend Termine, darunter ein Besuch in Cardiff und ein Tag beim Pferderennen, das die Monarchin liebt. Teilnehmern ihrer Termine zufolge machte sie zuletzt einen fitten Eindruck.

Für ihre Berater und Höflinge dürfte es schwer werden, im neuen Jahr die Anzahl der Termine zu reduzieren. 2022 ist Elizabeth II. seit 70 Jahren Königin – sie sitzt seit dem Tod ihres Vaters König Georg VI. am 6. Februar 1952 auf dem Thron. Diese Platin-Jubiläum wird vom Palast seit Monaten beworben. Zentraler Termin ist ein langes Wochenende Anfang Juni, dabei sind unter anderem ein großes Konzert, ein Gottesdienst und eine Militärparade geplant.

Bildquelle:

  • Königin Elizabeth II.: dpa

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