Washington/USA – Die britische Premierministerin Theresa May wird als erster ausländischer Regierungschef mit dem frisch vereidigten US-Präsidenten Donald Trump zusammenkommen. Das Treffen werde am Freitag stattfinden, teilte das Weiße Haus mit.
Sprecher Sean Spicer sagte, Trump habe bereits ein Telefonat mit dem kanadischen Premier Justin Trudeau über Zusammenarbeit und Handel geführt. Zudem habe er mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto über Sicherheit und Einwanderung geredet. Peña Nieto wird am 31. Januar zu einem Besuch bei Trump erwartet.
Unterdessen hat sich das ohnehin schon angespannte Verhältnis von Donald Trump zu den Medien am Samstag weiter verschärft – nur einen Tag nach der Vereidigung des Republikaners als US-Präsident. Im Mittelpunkt stehen Vorwürfe Trumps, nach denen die Medien die Zahl seiner Zuschauer bei den Feierlichkeiten zur Amtseinführung am Freitag absichtlich als zu niedrig dargestellt hätten.
Trump äußerte diese Anschuldigung zunächst bei einem Besuch im CIA-Hauptquartier und löste damit bereits Stirnrunzeln aus. Danach schickte er seinen Sprecher Sean Spicer in den Pressekonferenz-Raum des Weißen Hauses – wo dieser sogar so weit ging, den Medien mit Konsequenzen zu drohen, wenn sich nichts ändere.
«Es wird in den Medien viel über die Verantwortung der Medien geredet, den Präsidenten zur Rechenschaft zu ziehen», sagte Spicer. «Und ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass dies eine Zweibahnstraße ist. Wir werden die Medien ebenfalls zur Rechenschaft ziehen. Das amerikanische Volk hat Besseres verdient.»
Hintergrund des Disputs sind anscheinend zum Teil in einem Tweet verbreitete Fotos, die den Publikumsandrang bei der Vereidigung Trumps und der seines Vorgängers Barack Obama vor acht Jahren zeigen – mit einer Fläche, die im Fall Obama dicht bevölkert, bei Trump dagegen fast menschenleer ist. Das Foto sei absichtlich in einem bestimmten Ausschnitt aufgenommen worden, um die «enorme» für Trump am Freitag gezeigte Begeisterung zu «minimieren», sagte Spice. Derartige Versuche seien «schändlich» und «falsch».
Auf Twitter lösten die Einlassungen Spicers vielfach empörte Reaktionen aus. Er mache sich lächerlich und sei kein Pressesprecher, sondern ein Propagandaminister, monierten Nutzer.
Nach seinen Zerwürfnissen mit den Geheimdiensten des Landes bemüht sich Trump derweil um Aussöhnung mit diesen. Bereits an seinem ersten vollen Tag im Amt besuchte er demonstrativ das CIA-Hauptquartier in Langley (Virginia), dankte den dortigen Mitarbeitern für deren Einsatz und versicherte: «Ich stehe voll hinter euch.» Es gebe niemanden, «der so starke Gefühle für die (Geheimdienst)gemeinschaft hat wie Trump.»
Der Republikaner hatte sich in den vergangenen Wochen wiederholt mit der Geheimdienstgemeinde angelegt. So äußerte er starke Zweifel an ihrer Einschätzung, nach der Moskau gezielt versucht hat, die US-Wahl zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Diese Haltung korrigierte Trump erst kürzlich.
Bildquelle:
- Sonnenaufgang am Weißen Haus: dpa