Nun ist es also tatsächlich passiert. Thomas Gottschalk ist seit gestern offiziell im Ruhestand. Seinen Abschied zelebrierte der TV-Dino auf großer Bühne: in der RTL-Show „Denn sie wissen nicht, was passiert – Die Jauch-Gottschalk-Schöneberger-Show“, die er jahrelang zusammen mit Günther Jauch und Barbara Schöneberger moderierte.
Offizieller Grund für den Abschied des jung gebliebenen 75-Jährigen ist eine Krebserkrankung, die er erst vor wenigen Wochen bekannt gemacht hatte.
Es war ein emotionaler Abend, und das Publikum dankte Thommy stehend mit minutenlangem Aplaus für sein grandioses Lebenswerk.
Gottschalk wird sich aus dem aktiven Fernsehgeschäft zurückziehen, um sich auf seine Genesung und seinen Ruhestand zu konzentrieren.
Nach eigenen Angaben bezieht er eine Rente von knapp 1000 Euro im Monat. Aber es ist anzunehmen, dass er noch ein bisschen Gespartes auf der Hohen Kante hat.
Seine letzten Auftritte vor der RTL-Abschiedsshow, bei denen er verwirrt und unkonzentriert wirkte und geschmacklose Witze, etwa über US-Sängerin Cher, riss, wurden öffentlich stark kritisiert. Später wurde bekannt, dass sein Zustand dabei auf starke Schmerzmittel infolge der Krebserkrankung zurückzuführen war.
Aber Thommy Gottschalk war, je älter er wurde, nicht mehr einfach das stets gut gelaunte Goldlöckchen, das die Fernsehnation am Abend bestens unterhielt, so gut, wie kaum ein enderer seit den seligen Zeiten von Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld. Immer häufiger äußerte er sich öffentlich gegen die linke Schwachsinnsideologie der „Political Correctness“ und der „Wokeness“. Er beklagte, dass man heutzutage bestimmte Witze nicht mehr reißen dürfe und dass die Furcht vor einem „Shitstorm“ die Menschen und besonders Komiker immer vorsichtiger werden ließ.
„Es gibt in Deutschland eine Meinungsfreiheit, aber man muss sie auch haben wollen“, sagte er 2021 in einem Interview. Gottschalk selbst hatte wegen öffentlicher Tribunale über angeblich Unsagbares irgendwann auch Twitter verlassen. Gendern und die umfassende „Cancel Culture“ heutzutage wurden zunehmend ein Graus für den Entertainer aus Kulmbach, der sich Zeit seines Lebens zu seinem Glauben an Gott bekannt hat, in seiner Jugend Messdiener war und sogar in paar Semester katholische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studierte.
Thomas Gottschalk gehört zweifellos zu den größten Unterhaltungskünstlern der deutschen Fernsehgeschichte. Über 50 Jahre lang war er eine der prägendsten Figuren im deutschen Fernsehen und Radio. Er hat Millionen Menschen Samstagabends vor den Fernseher gelockt und für gemeinsame Unterhaltungserlebnisse gesorgt, die heute selten geworden sind.
Mit „Wetten, dass..? “ schuf er ein TV-Format, das weit mehr als eine Fernsehshow war – es war ein gesellschaftliches Lagerfeuer, zu dem Generationen zusammenkamen. Gottschalk machte die Sendung zu einem der letzten großen Straßenfeger Europas.
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