Angeschrien, bespuckt, gequält: Autistische Kinder misshandelt – Haft für Gruppenleiterin

Die Angeklagten und ihre Anwälte im Landgericht Düsseldorf. Im Prozess um die Misshandlung autistischer Kinder in einer evangelischen Jugendhilfe-Einrichtung sind die Urteile gefallen. Foto: David Young

Düsseldorf – Für die Misshandlung autistischer Kinder ist eine Wohnheim-Gruppenleiterin in Düsseldorf zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Kinder seien angeschrien, bespuckt, mit kaltem Wasser bespritzt und gequält worden, sagte die Vorsitzende Richterin Karin Michalek.

Ihr Schreien, Betteln und Flehen hätten die Angeklagten ignoriert. «Sie hatten an ihrem menschenunwürdigen Verhalten Spaß und genossen es.»

Die 44 Jahre alte Hauptangeklagte wurde wegen gefährlicher Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen schuldig gesprochen. Ihr Ehemann, der ebenfalls in der Einrichtung arbeitete, wurde zu einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Eine weitere Erzieherin erhielt ein Jahr und drei Monate auf Bewährung.

Die Misshandlungen waren in der inzwischen aufgelösten evangelischen Jugendhilfe-Einrichtung Educon in Hilden bei Düsseldorf geschehen. Rund zehn Jahre – 2006 bis 2008 – liegt das Martyrium der damals 9 bis 15 Jahre alten autistischen Kinder zurück.

Bildquelle:

  • Urteile in Misshandlungsprozess: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren