Berlin – Der Bundestag hat einstimmig die Freigabe von Cannabis als Medizin auf Rezept beschlossen. Ärzte können schwerkranken Patienten künftig Cannabis verschreiben, wenn diese etwa unter chronischen Schmerzen und Übelkeit infolge von Krebstherapien leiden.
Die Krankenkassen sollen etwa Cannabis gegen Schmerzen und Appetitlosigkeit bezahlen müssen, wenn die Ärzte keine Alternative mehr sehen.
Die Opposition lobte die Koalition für die Freigabe von Cannabis als Medizin. Der Gesetzentwurf lasse «wenig Spielraum zum Meckern», sagte der Drogenexperte der Linken, Frank Tempel, bei der abschließenden Beratung im Bundestag. «Chapeau, Frau Mortler!», sagte der Grünen-Experte Harald Terpe zur Drogenbeauftragten Marlene Mortler (CSU). Schwächen des ursprünglichen Gesetzentwurfs seien im parlamentarischen Verfahren behoben worden.
Die Gesundheitsstaatssekretärin Ingrid Fischbach (CDU) erläuterte, dass Schwerkranke etwa nicht austherapiert sein müssen, bevor ein Arzt Cannabis verschreibt. Der Arzt könne genau hinschauen und sagen, jetzt sei der Punkt erreicht.
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- Cannabis: dpa