Eine Rose aus Israel für Franz Josef Strauß

Eine Rose für Franz-Josef Strauß.

von ESTHER VON KROSIGK

MÜNCHEN – Kurz vor dem 35. Todestag von Franz Josef Strauß am 3. Oktober hat die neue israelische Generalkonsulin in München, Talya Lador-Fresher, der Gemeinde Rott am Inn einen Besuch abgestattet. Am Grab von FJS legte sie eine weiße Rose nieder zur Erinnerung an den früheren bayerischen Ministerpräsidenten, der nach ihren Worten viel zur Verteidigung des Staates Israel beigetragen hat. Talya Lador-Fresher sagte: „Obwohl er ein Soldat der Wehrmacht war und gegen das Wiedergutmachungsabkommen stimmte, hatte er ab dem Ende der 50er-Jahre auf eigene Faust trotz Waffenembargo Hubschrauber und Boden-Luft Raketen an Israel geliefert.“

Heimliche Waffenlieferungen aus Bayern beeinflussten den Sechs-Tage-Krieg

Das Engagement für den israelischen Staat beruhte auf einer engen politischen Beziehung zwischen Franz Josef Strauß, damals Bundesverteidigungsminister, und Schimon Peres, der später Minister- und Staatspräsident von Israel war und 1994 den Friedensnobelpreis erhielt. Ende der 1950er-Jahre war Peres auch kurz in Rott. Was als heimliches Treffen geplant war, wäre beinahe aufgeflogen, weil der Fahrer von Peres sich auf dem Land verfahren hatte und bei einem Bauernhof anhielt, um sich nach dem Weg zu erkundigen. Beim Namen Rott wusste der Bauer sofort, zu wem der fremde Besucher in der Limousine wollte und beschrieb die Route zum Haus von Minister Strauß.

Die heimlichen Waffen- und Hubschrauberlieferungen an den 1948 gegründeten Staat Israel vor über 60 Jahren haben den Ausgang des 6-Tage-Krieges maßgeblich beeinflusst. Damals, im Juni 1967, besiegten die israelischen Streitkräfte innerhalb weniger Tage Ägypten, Syrien und Jordanien in Auseinandersetzungen um strategische wichtige Gebiete wie die Golanhöhen, den Gazastreifen und das Westjordanland mit der historischen Altstadt von Jerusalem.

Wendepunkt: Israel wird nun sein Luftabwehrsystem Arrow 3 nach Deutschland liefern

Längst benötigt Israel keine heimliche militärische Unterstützung mehr, um sich in der Region zu schützen. Seine Streitkräfte sind mit die besten der Welt. Entscheidend für deren Effizienz ist, dass Israel auf Hochtechnologie setzt, die zum großen Teil im eigenen Land produziert wird.

Inzwischen hat sich, was die binationalen Waffenlieferungen betrifft, das Blatt sogar gewendet: „Unsere strategische Kooperation hat heutzutage einen Höhepunkt erreicht durch den Verkauf des Arrow 3-Systems, das der Verteidigung Deutschlands helfen wird,“ äußerte die Generalkonsulin bei ihrem Besuch in Bayern.

Arrow 3 gilt aktuell als das beste System zum Abschuss von ballistischen Mittelstreckenraketen. Es dient der Verteidigung des deutschen und dementsprechend des europäischen Gebiets, abhängig von seiner Standortplatzierung. Theoretisch könnte es in der Lage sein, einen Raketenangriff auf die Stadt Warschau abzuwehren, falls dieser beispielsweise von Russland ausgeht.

Bildquelle:

  • ROSE: pixabay

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