Elfjährige nach Schüssen im Drogenmilieu tot

Polizisten am Tatort in Antwerpen. Wache. Ein elfjähriges Mädchen ist nach Schüssen gestorben. Foto: Kristof Van Accom/BELGA/dpa

ANTWERPEN/ROTTERDAM – Ein elfjähriges Mädchen ist nach Schüssen in Antwerpen gestorben. Die Tat steht vermutlich in Zusammenhang mit belgischen Drogenkriminalität, wie ein Polizeisprecher am Dienstag bestätigte.

Unbekannte schossen am Montagabend nach Informationen der Staatsanwaltschaft auf ein Garagentor im Stadtteil Merksem. Die Bewohner des Hauses, ein Vater (58) und zwei weitere Töchter im Alter von 18 und 13 Jahren wurden leicht verletzt. Doch für das jüngste Mädchen kam jede Hilfe zu spät.

Welle der Gewalt in Antwerpen

Ob der Fall tatsächlich mit dem Drogenmilieu zu tun habe, soll nun eine Untersuchung klären. Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem getöteten Mädchen um die Nichte eines berüchtigten Drogenschmugglers. Die Staatsanwaltschaft der Hafenstadt betonte jedoch, dass es bisher keine Hinweise gebe, dass die Bewohner des Hauses «selbst in den Drogenhandel verstrickt» seien. Die Ermittlungen laufen.

Seit dem Sommer 2022 wird die Hafenstadt Antwerpen überrollt von einer Welle von Gewalt im Zusammenhang mit Drogenkriminalität. Dem Polizeisprecher zufolge wurden häufiger bereits Schüsse oder Sprengkörper vor Türen oder Garagen gezündet, um Menschen einzuschüchtern. Dies sei jedoch das erste Mal, dass Menschen zu Schaden kamen.

Politiker in Belgien zeigten sich entsetzt. «Kinder haben nichts mit einem Drogenkrieg zu tun», schrieb Innenministerin Annelies Verlinden auf Twitter. «Tiefer kann die Drogenmafia nicht mehr fallen», erklärte Justizminister Vincent Van Quickenborne. Polizei und Staatsanwaltschaft würden alles in ihrer Macht stehende tun, um die Verantwortlichen zu finden und zu bestrafen.

Bildquelle:

  • Schüsse in Belgien: dpa

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