LEIPZIG/MADRID – Die European League of Football, kurz ELF, ist die größte American Football Liga in Europa. Seit ihrer Gründung im Jahr 2021 hat sie sich einen Namen gemacht und zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. Dabei geht es nicht nur um die besten Spieler Europas, sondern auch um die Organisation und die finanziellen Mittel, die benötigt werden, um eine Liga dieser Größe am Laufen zu halten. Immer wieder gerät die Liga auch zu diesem Thema in negative Schlagzeilen: Schiedsrichter, Kommentatoren und Räumlichkeiten wie eine Location in Düsseldorf sollen nicht bezahlt worden sein. Ob das mittlerweile nachgeholt wurde, ist nicht bekannt.
Im Jahr 2023 musste die ELF jedoch einen Rückschlag hinnehmen, der nicht nur finanziell schadet, sondern auch den Spielplan durcheinander brachte. Die Leipzig Kings, ein sächsisches Franchise, zog sich inmitten der Saison aus der Liga zurück. Finanzielle Probleme, Misswirtschaft und Unstimmigkeiten bei Rechnungen mit Spielern und Stadionbetreibern hatten dazu geführt, dass das Team keine andere Möglichkeit sah, als sich aus der Liga zurückzuziehen.
Für die Liga ist dies ein herber Verlust, da einigen Teams nun Siege am grünen Tisch zugesprochen wurden, was Vorteile für die Playoffs bedeutete.
Doch die ELF gab den Kings-Fans Hoffnung, dass die Franchise zurückkommen würde. Commissioner Esume gab den Fans Hoffnung auf eine Rückkehr. Beim letzten Spiel der Leipziger gab er vor knapp 1000 Fans auf die Nachfrage, ob die Kings fortbestehen bleiben, die lockere Antwort: „Worauf ihr einen lassen könnt.“ Kurzeitiger Jubel brach aus. Doch dieses Versprechen wurde nicht gehalten. Es kam anders als von den Fans erwartet.
Erst der Rückzug eine Woche nach dem Statement, und auch 2024 keine Rückkehr des königlichen Franchise. Die ELF gab bekannt, dass die Liga im Jahr 2024 mit 17 Teams starten werde. Die Leipzig Kings gehören nicht dazu, stattdessen wird nur das neue Franchise aus Madrid, die Madrid Bravos, in die Liga aufgenommen. Dieses Team ist finanziell sehr gut aufgestellt und verfügt über ein tiefes Know-how. Auch der Spielerpool, auf den das Team zugreifen kann, ist vielversprechend.
Während in Madrid die ersten Fanclubs gegründet werden, ist die Entscheidung der Liga für die Leipziger Fans eine bittere Enttäuschung.
Viele von ihnen sind wütend auf Patrick Esume, da er sein Versprechen nicht gehalten hat. Stattdessen kündigen sie an, dass sie immer noch an den Standort in Leipzig glauben und es eine Chance auf 2025 geben könnte.
Die Aufnahme der Madrid Bravos hingegen sorgt für neue Herausforderungen, aber auch für neue Chancen. Sie sorgen für mehr Wettbewerb innerhalb der ELF und stellen die anderen Teams vor echte Herausforderungen. Zusätzlich bietet die Aufnahme der Bravos auch die Möglichkeit, einen neuen Markt zu erschließen und für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen. Mit den Barcelona Dragons ist zwar bereits ein spanisches Team in der ELF vertreten, doch konnten die Katalanen im gesamten Spanien kaum Fuß fassen.
Die Entscheidung der ELF, die Madrid Bravos aufzunehmen und die Leipzig Kings nicht zurückzubringen, mag für manche Fans enttäuschend sein. Doch sie zeigt auch, dass die Liga sich immer weiterentwickelt und konsequenter auf finanzielle Rücklagen von neuen Teams achtet.
Mit diesen Teams startet die European League of Football in die Saison 2024:
Rhein Fire (Deutschland)
Hamburg Sea Devils (Deutschland)
Frankfurt Galaxy (Deutschland)
Cologne Centurions (Deutschland)
Paris Musketeers (Frankreich)
Madrid Bravos (Spanien)
Berlin Thunder (Deutschland)
Vienna Vikings (Österreich)
Fehervar Enthroners (Ungarn)
Panthers Wroclaw (Polen)
Prague Lions (Tschechien)
Munich Ravens (Deutschland)
Stuttgart Surge (Deutschland)
Raiders Tirol (Österreich)
Milano Seamen (Italien)
Barcelona Dragons (Spanien)
Helvetic Guards (Schweiz
Bildquelle:
- Leipzig_Kings_ELF: marcel heinisch