Frankreich liefert Ukraine «leichte Kampfpanzer»

ARCHIV - Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron bei einem Treffen in Kiew im Juni 2022. Foto: Ludovic Marin/AFP POOL/AP/dpa

PARIS – Frankreich will der Ukraine «leichte Kampfpanzer» liefern. Das habe der französische Staatschef Emmanuel Macron seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj zugesagt, teilte der Élyséepalast nach einem Telefonat der beiden Präsidenten mit.

Bei dem Panzer soll es sich um den Spähpanzer AMX-10 RC handeln. Der Radpanzer mit Kanone wird vor allem zur Aufklärung eingesetzt. Wie viele Panzer Frankreich der Ukraine bis wann übergeben will, war zunächst noch unklar. «Es ist das erste Mal, dass Panzer westlicher Bauart an die ukrainischen Streitkräfte geliefert werden», zitierten französische Medienberichte den Élyséepalast.

Selenskyj dankte Macron auf Twitter für die Entscheidung. Man habe auch beschlossen, weiter gemeinsam zu arbeiten, um etwa die Luftabwehr der Ukraine zu stärken. Frankreich wollte weitere Details zu den Panzerlieferungen an die Ukraine später bekannt geben.
Bisher keine westlichen Kampfpanzer für Kiew

Die Ukraine hat bereits Panzer westlicher Bauart erhalten, dabei handelte es sich aber eher um Truppentransporter wie das US-Modell M113, ein kleineres Kettenfahrzeug. Bei der Betrachtung der Schlagkraft von schweren Waffen sticht zum Beispiel die Panzerhaubitze 2000 deutscher Bauart, ein selbstfahrendes Artilleriegeschütz, den nun zugesagten französischen Radpanzer AMX-10 RC aus. Einen vollwertigen westlichen Kampfpanzer wie zum Beispiel das französische Modell Leclerc oder den deutschen Leopard hat die von Russland angegriffene Ukraine bislang nicht erhalten.

Die Ukraine wirbt stets um die Lieferung westlicher Kampfpanzer und anderer Waffensysteme. Bei der Überlassung von Waffensystemen westlicher Bauart müssen die ukrainischen Soldaten in der Regel zunächst in deren Nutzung geschult werden – was meist außerhalb der Ukraine passiert, auch in Deutschland.

Im Rahmen eines sogenannten Ringtausches hat die Ukraine unter anderem von osteuropäischen Staaten bereits Kampfpanzer sowjetischer Bauart erhalten. Im Rahmen eines mit Deutschland vereinbarten Ringtausches etwa übergab die Slowakei der Ukraine Ende November 30 Schützenpanzer des sowjetischen Typs BMP-1. Deutschland liefert der Slowakei im Gegenzug 15 Kampfpanzer des Typs Leopard 2 A4.

Bildquelle:

  • Selenskyj + Macron: dpa

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