Berlin – Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner plädiert dafür, die staatliche Zusammenarbeit mit dem Moscheeverband Ditib zu beenden. Unter den jetzigen Bedingungen könne Ditib «kein Partner für unseren Staat sein», sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
«Die Abhängigkeiten, die Einflussnahmen durch den türkischen Staat sind zu groß. Wir holen uns sonst die türkischen Probleme, die die türkische Gesellschaft spalten, auch in unser Land.»
Klöckner reagierte damit auf Berichte, nach denen Imame der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) im Auftrag der türkischen Regierung Informationen über mutmaßliche Anhänger des Predigers Fehullah Gülen an Ankara geliefert haben. Ditib-Generalsekretär Bekir Alboga hatte das in der «Rheinischen Post» zunächst bestätigt. Später wurde auf der Webseite des Verbands eine «Richtigstellung» veröffentlicht. Darin hieß es nur noch, die Vorwürfe würden ernst genommen und von Ditib weiterhin untersucht.
Klöckner nannte es «nicht akzeptabel», dass Ditib-Imame Informationen über mögliche Gülen-Anhänger an die türkischen Geheimdienste weitergeben. «Hier stellen sich Funktionäre eines Moscheeverbandes in den Dienst der türkischen Regierung, einer politischen Partei und spionieren andere aus», sagte sie. Dies könne gravierende, gefährliche Folgen für die Betroffenen haben. (dpa)
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