Mit den Füßen in der Regnitz – da, wo das wahre Leben ist

Liebe Leserinnen und Leser,

an Udo Jürgens‘ großen Hit „Ich war noch niemals in New York“ musste ich gestern Abend denken, als ich bei einbrechender Dunkelheit und mit einem Plastikbecher Rotwein auf einer Stufe am Ufer der Regnitz hockte, wo ich auch noch niemals war. Manche von Ihnen denken ja, so Journalisten, die hocken immer in irgendwelchen Edelrestaurants in der Hauptstadt mit den Geldverteilern von Soros‘ Open Society Foundation zusammen und lutschen Krebsschwänzchen in Dillrahm, während die den „Great Reset“ einleiten und noch ein drittes Fläschchen Barolo bestellen für 120 Euro. Aber mitnichten.

Am Ufer der Regnitz, die – wie ich im weiteren Verlauf des Abends lernte – in den Main mündete, tobt das wahre Leben.

Als regelmäßige Leser des „Frühen Vogels“ wissen Sie, dass ich vor ein paar Tagen irgendwo im Hessischen mit meinem Auto strandete, und weil Sie aufmerksam sind, denken sie: Was ist denn mit Kelles Auto los, dass der da schon wieder irgendwo eine Panne hat? Aber nein, ich saß da mit meinem Plastikbecher Rotwein und Pizzastücken aus der Pappschachtel ganz freiwillig und gewollt, denn eine gute Freundin, die hier lebt, hatte Geburtstag. Und als sie hörte, dass ich heute weiterfahre zum Veranstaltungsort der Schwarmintelligenz-Konferenz Ende Oktober, lud sie mich spontan ein, bei ihrer „etwas anderen“ Party mit ein paar Freunden vorbeizuschauen und mitzufeiern.

Was soll ich sagen: Es war ein wunderbarer Abend mit ganz normalen Leuten, von denen ich – außer unserer Gastgeberin – nicht einen jemals vorher gesehen hatte. Und nach zehn Minuten fühlte es sich an, als seien wir alte Buddies, die sich seit Jahrzehnten kennen. Pizza mit doppelt Käse aus der Pappschachtel am Ufer der Regnitz – das hat was. Weil es so anders war als mein Alltag sonst. Wir waren natürlich alle sofort per Du, ich erfuhr, wann das traditionsreiche Volksfest im Herbst stattfindet, und warum der Einheimische da unbebingt hingehen muss. Welcher Stadtrat eine Pfeife ist, warum man die heutige CSU eigentlich nicht mehr wählen kann und es genau vier Leute gibt, die in Fürth entscheiden, was abgeht. Außer den Großfamilien aus Arabien natürlich, wo man lieber schnell verschwinden sollte, wenn die mit ihren dicken SUVs anrauschen. Klar, sollte man immer, und das nicht nur in Fürth…

Es war herrlich, der Fluss wird bei Dunkelheit mit grünen Strahlern erleuchtet, immer wieder schwammen da junge Menschen vorbei, am Ufer auf der gegenüberliegenden Seite nagte ein Biber an ihrgend einem Baumstamm vor sich hin, hinter uns auf einer Freiterrasse war Open-Air-Kino, irgendein französischer Film, was man angeblich am deutschen Titel erkennen könne, den ich aber vergessen habe. Über Wagners „Nibelungen“ sprachen wir kurz und – klar – über Frau Baerbock und ihre Performance als deutsche Außenministerin, wo wir natürlich alle unerschiedlicher Meinung waren, ohne dass wir streiten und uns gegenseitig beleidigen mussten, wie jeden Tag auf Facebook.

Es war gar nichg so spät als wir aufbrachen. Sechs neue Leute kennengelernt, die so einen Rechtspopulisten mit Pizzaecke wahrscheinlich auch mal interessant fanden. Eine aus der Runde, die mit aufgekrempelter jeans mit ihren Füßen im 30 Grad warmen Wasser zur Abkühlung stand, bekannte irgendwann nach einem Schluck aus der Dose mit Hefeweizen, sie unterstütze bereits meine Kollegen Tichy und Reitschuster mit Spenden. Und beim Abschied versprach Sie, sie werde sich unter diesen Gesichtspunkt nach diesem gemeinsamen Abend nun auch mal TheGermanZ genauer anschauen. Ich begrüße das.

Bitte, liebe Freunde, nehmen Sie sich ein Beispiel an dieser wunderbaren Frau aus Fürth, die noch vor vier Jahren in der SPD aktiv war und jetzt bekannte, dass ihre frühere Partei überhaupt nicht mehr zu ertragen sei. Spenden können Sie für UNSERE Arbeit übrigens auf PayPal @TheGermanZ und auf das Konto DE03 6849 2200 0002 1947 75 überweisen…

Mit herzlichen Grüßen aus Unterfranken!

Ihr Klaus Kelle

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