von MICHAEL STING
Mitten im Chaos
FRANKFURT/M. – Heute ist es soweit, liebe Leser. Urlaub. 10 Tage Karibik. Zwischenstopp von Düsseldorf aus nach Frankfurt und dann ab in die Sonne. Wobei ich nicht gedacht hätte, dass das Abenteuer bereits beim Online-Check in beginnt. Denn der funktioniert seit gestern nicht. Dann eben halt auf die klassische Art am Schalter.
Nachdem ich endlich unseren Flug gefunden habe, Koffer aufs Band und ab in die Wartehallte. Soweit so gut.
Mit etwas Verzögerung begann das Boarding in Düsseldorf. Ein kurzer Einblick in eine Welt der Bananenrepubliken, denn aufgrund eines technischen Ausfalls war es nicht möglich, die Passagiere des Fluges zu erfassen. Also alles per Hand und Stift. Sprichwort „Vertrauen gut, Kontrolle Besser“ traf in diesem Fall nicht ganz so gut. Aber immerhin kommen wir Deutschen somit auch mal in den Genuss, ohne nennenswerte Passkontrolle zu reisen.
Vom Bus aus (mit einer Wartezeit von einer weiteren Viertelstunde, weil man nicht wusste, ob alle eingestiegen sind) ging es ab in die Maschine.
Nachdem ich Platz genommen hatte, kam eine freundliche Durchsage des Piloten, der uns über den hervorragenden Stand der IT der Lufthansa informierte. Was so viel heißt wie: Ein Passagier fehlte, aber weil es nicht möglich ist, aufgrund der fehlenden Technik, zu erfassen, welcher Koffer ihm gehörte, wurden wir alle nach der Anzahl unserer Koffer befragt. Das muss man mal erlebt haben. Kann noch nicht sagen, ob ich im Nachhinein darüber lachen oder weinen soll.
Dann hob der Flieger ab
Ein kurzes Nickerchen und schon waren wir in Frankfurt. Aber wer jetzt glaubt, dass alles reibungslos läuft, der hat das Chaos bei der Lufthansa unterschätzt. Wir konnten zwar landen, aber der Pilot verbrachte eine knappe halbe Stunde damit, einen Parkplatz für die Maschine zu finden, da aufgrund des Systemausfalls keine Maschinen der Lufthansa mehr aus Frankfurt starten konnten und dementsprechend alle Parkplätze belegt waren.
Somit wurden wir über den halben Flughafen geleitet, bis wir irgendwann in der tiefsten Pampa einen Parkplatz erhielten.
Jetzt lief alles rund. Fast.
Denn aufgrund der geänderten Position stand kein Bus für den Transport zum Terminal zur Verfügung, weshalb wir erneut eine weitere halbe Stunde auf einen neuen Bus warten mussten.
Aber die Urlaubsfreude lasse ich mir dadurch nicht nehmen, während ich am Abflugterminal in Frankfurt sitze und diesen Artikel schreibe. Ich frage mich gerade, wie das damals eigentlich in den Jahren vor 2000 mit dem Reisen geklappt hat. Denn damals sind wir ja auch irgendwie im Urlaubsort angekommen, ohne, dass ich mich an solche Chaos-Szenarien erinnern kann. Vielleicht mal ein ausgefallender Flug, das war es.
Aber hey. Jetzt geht es in die Sonne.
Der Zuständige der Lufthansa konnte mir zwar gerade nicht garantieren, dass mein Gepäck mit Sicherheit umgeladen wurde, weil man es nicht nachverfolgen kann. Aber gut. Thats’ Life. Oder Lufthansa.
Bildquelle:
- Lufthansa verkündet Quartalszahlen: dpa