„Schwarm-Stiftung“: Wir suchen nach Gemeinsamkeiten und Lösungen für eine andere Politik

Dietrich Kantel, Vorsitzender der Stiftung Schwarmintelligenz e. V.

SIEGBURG – Die alljährlichen „Vollversammlungen der wahren Schwarmintelligenz“ des konservativen Publizisten Klaus Kelle sind inzwischen für viele bürgerlich gesinnte Konservative und Liberale in Deutschland das wichtigste Netzwerktreffen dieser Szene. Mit der Veranstaltung vor sechs Wochen in Essen ist erstmals die „Stiftung Schwarmintelligenz e. V.“ in die Öffentlichkeit getreten, die auf Basis der Veranstaltungreihe ambitionierte Aktivitäten entfalten will. TheGermanZ sprach mich dem Vorsitzenden Dietrich Kantel.

Herr Kantel, Anfang Oktober sind Sie erstmalig mit der Stiftung Schwarmintelligenz in die Öffentlichkeit getreten, die von nun an Trägerin der erfolgreichen Veranstaltungsreihe sein wird. Warum diese Neuaufstellung?

Die Schwarmtreffen wurden ja von Klaus Kelle ins Leben gerufen, und er wird auch zukünftig der Gastgeber sein. Aber wir brauchen eine tragfähige Struktur. Die Versammlungen haben einen Umfang und eine Resonanz entwickelt, dass sie von einer Person auf Dauer schwerlich gestemmt werden können. Und: Die Veranstatungen sind nie ein Geschäft, sondern immer Zuschuss, anfangs weniger aber zunehmend mehr. Daher entwickelten Klaus Kelle und ich gemeinsam die Idee mit einer gemeinnützigen Einrichtung eine auf Dauer tragende Struktur zu schaffen, die Zuwendungen in Form von Spenden einwerben kann, die dann für den Spender auch steuerabzugsfähig sind.

Warum „Stiftung“ und nicht „Verein“ ?

Mit dem Namensbestandteil „Stiftung“ wollen wir einen Anspruch dokumentieren. Rechtlich ist die „Stiftung Schwarmintelligenz“ als e.V. ja ein eingetragener Verein. Wie übrigens alle großen „parteinahen“ Stiftungen der politischen Parteien ja auch. Einzig die der FDP zuzuordnende „Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit“ ist auch der Rechtform nach kein Verein sondern eine Stiftung. Wir haben uns für die Zukunft einiges vorgenommen. Über die jährlichen Schwarmveranstaltungen hinaus. Und da wollen wir in der bürgerlichen Mitte langfristig durchaus mit den Parteistiftungen in Konkurrenz treten. So verstehen wir den Namensbestandteil „Stiftung“ im Vereinsnamen als Signal. Unsere Planung ist ambitioniert und geht über die bisherigen Netzwerktreffen einmal im Jahr deutlich hinaus.

Was planen Sie da?

Wir wollen uns schrittweise zu einer klassischen bürgerlich-konservativen Denkfabrik entwickeln, die neben den Schwarmtreffen Wochenendseminare für junge Leute, kluge Köpfe, Influencer, wenn Sie es so nennen wollen, veranstalten. Dort soll den Teilnehmern fundiertes Grundwissen über geschichtliche Zusammenhänge und Entwicklungen und die Art, wie wir denken, vermittelt werden. Warum ist die Demokratie die beste Staatsform? Was können wir tun, um sie vor den Angriffen ihrer Feinde zu schützen? Warum widerspricht der Sozialismus der Natur des Menschen? Warum sind Kapitalismus und Marktwirtschaft die überlegenen Modelle, die unsere Welt voranbringen? Wo sind unsere historischen Wurzeln? Christlich-jüdisches Abendland – was heißt das eigentlich praktisch? Dazu werden wir etwa den jungen Leuten frühere Ausnahmepersönlichkeitem vorstellen. Was hat Margret Thatcher für ihr Land erreicht? Wer war Ronald Reagan? Wie hat ein Papst aus Polen die Welt verändern können? Das werden spannende Veranstaltungen, auf die ich mich auch selbst als Älterer freue.

Wie wollen Sie Interessenten und Teilnehmer für solche Projekte gewinnen?

Es gibt ja bereits verschiedene Netzwerke, solche, in denen nicht ausgegrenzt sondern um Lösungen gerungen wird. Gemeinsamkeiten suchen, das ist ein Ziel. Hier versagen ja die bürgerlichen Parteien grandios. Ein Grund, warum ihre Bedeutung zunehmend bröckelt und unser Land so in die Hände seiner Feinde abzugleiten droht. Wie kann es zum Beispiel sein, dass Demokratie- und Staatsfeinde mit Stasi-Vergangenheit es längst wieder bis in unsere Parlamente geschafft haben? Das scheint mir derzeit, ein Großteil der Medien eingeschlossen, irgendwie schulterzuckend hingenommen zu werden.

Sie waren früher international viel unterwegs und haben bei anderer Gelegenheit angedeutet, dass auch die interntionale Vernetzung konservativ-bürgerlicher Kreise ein Thema für Ihre Stiftung sein soll. Was hat die Schwarmstiftung in diesem Bereich vor?

Es bestehen bereits Kontakte zu politisch gleichgesinnten Organisationen und Persönlichkeiten, politisch, christlich und medial ähnlich, die bisher nicht oder nur spärlich vernetzt sind. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dies zu intensivieren. Wir haben Kontakte in einige Länder Mittel-Osteuropas, nach Österreich, Belgien, Skandinavien, die USA, Südkorea oder auch nach Taiwan. Das ist ein Anfang. Ende April soll es dazu ein erstes Treffen mit 20 Repräsentanten in Italien geben. Mal schauen, wohin uns das führen wird…

Die Parteistiftungen bedienen sich inzwischen mit über 600 Millionen Euro aus unseren Steuergeldern. Jedes Jahr. Frage: Ohne Moos nix los – wie finanzieren Sie ihre Arbeit?

Ob wir für unsere Arbeit zukünftig auch Förderung aus dafür vorhandenen öffentlichen Töpfen erlangen können, wird sich zeigen. Staatsknete erhalten im bunten Deutschland der Vielfalt bekanntermaßen vorzugsweise linke, links-ökologische und sogar linksextremistische Organisationen. Wenn Sie sich mal anschauen, was da mit unser aller Steuergeld geradezu an Klima-, Gender- und Feminismus-Industrien aufgebaut wurden, und wenn Sie sehen, dass mit unserem Steuergeld jedes Jahr 100 Millionen Euro und mehr allein für den imaginären „Kampf gegen Rechts“ verballert werden, dann wissen Sie, dass diejenigen, die unser Land von linksaußen komplett auf den Kopf stellen wollen, ganze Arbeit geleistet haben beim Marsch durch die Institutionen. Ganz wichtig ist es für uns daher, Spenden einzuwerben. Jede kleine Zuwendung wird uns helfen. Und spendable Gönner, die für so eine wichtige Sache, wie den Zusammenhalt unserer Bürgergesellschaft bereit sind auch einen größeren Betrag zu investieren, würden uns natürlich umso mehr helfen. Wie gesagt: Jede Spende ist, da wir als gemeinnützig anerkannt sind, steuerlich absetzbar.

Wenn Sie die Arbeit der Stiftung Schwarmintelligenz unterstützen wollen, spenden Sie auf das Vereinskonto bei der Postbank, IBAN DE84 3701 0050 0994 3751 06.

Bildquelle:

  • Dietrich_Kantel_Schwarm-Stiftung: privat

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