KASSEL – Vor dem Amtsgericht in Kassel hat heute der Prozess gegen die Biologieprofessor Ulrich Kutschera (65, Foto) begonnen. Die Anklage wirft ihm Volksverhetzung, Beleidigung und das Verbreiten unwahrer Tatsachen vor. Kutschera hatte in einem Interview auf dem österreichischen Online-Portal kath.net gesagt, ein Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare sei „staatlich geförderte Pädophilie mit schwerstem Kindesmissbrauch“, und die Homo-Ehe eröffne ein „mögliches Horror-Kinderschänder-Szenario“. Der Aufschrei war erwartbar groß.
Gleich nach Veröffentlichung des Interviews hagelte es Strafanzeigen gegen Kutschera. Vor Beginn des Prozesses demonstrierten am Morgen etwa 100 Menschen vor dem Gerichtsgebäude.
In ihrer Eröffnung behauptete die Vertreterin der Anklage, die Aussagen des Professors seien „kriminologisch nicht haltbar“. Das sieht Professor Kutschera ganz anders. Er kündigte vor Gericht an, seine Aussagen mit Studien und Aussagen weiterer Wissenschaftler belegen zu wollen.
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