Thüringens Glorreiche Vier: Eine Gruppe früherer FDP- und AfDler will die Landespolitik auf den Kopf stellen

So stellte sich die neue Gruppe im Thüringer Landtag vor; (v.l.): Birger Gröning, Lars Schütze, Tosca Kniese und Dr. Ute Bergner.

ERFURT – Vier ehemalige Landtagsabgeordnete von FDP und AfD haben sich heute in Thüringen zu einer parlamentarischen Gruppe formiert und der Öffentlichkeit vorgestellt. „Bürger für Thüringen“, so heißt die auch schon außerparlamentarische Bewegung rund um die frühere FDP-Abgeordnete Dr. Ute Bergner, eine erfolgreiche Unternehmerin aus Jena. Im Kampf gegen übertriebene Corona-Maßnahmen und die geplanten Kinder-Impfungen wurde sie innerhalb weniger Monate zu einer Landespolitikerin, der man zuhört, wenn sie auf Marktplätzen Thüringer Städte und Gemeinden spricht.

Ein spannender Politikansatz, den Bergner auch in ihrem Buch „Mitmach-Demokratie“ erklärt. Die moderne Demokratie müsse weg von parteipolitischen Machtspielen und hin zum ideologiefreien Handeln zum Wohle der Bürger über tradierte Parteigrenzen hinweg. So setzte Bergner in der Pandemie-Debatte eigene Punkte als sie dafür warb, die Menschen grundsätzlich zu einem gesundheitsbewussten Leben anzuregen.

Die junge Partei „Bürger für Thüringen“ erregt Aufsehen in den Parteizentralen auch außerhalb Thüringens. Bei all den Denkmodellen, wie sich die BfTh politisch aufstellen und dann den Wählern ein Angebot vorlegen könnte, das die junge Partei auf über fünf Prozent katapultiert, mögen sich die Glorreichen Vier aus dem Landtag in Erfurt nicht in das traditionelle Links-Rechts-Schema pressen lassen, was den örtlichen Monopol-Medien ein Dorn im Auge ist, wie man in ersten Artikeln heute lesen konnte. Und es wäre doch so schön, schließlich waren Tosca Kniese, Lars Schütze und Birger Gröning früher in Höckes AfD-Fraktion. Doch schon Kniese passt nicht in das gewünschte Narrativ von der gefährlichen „Rechtsextremistin“, hat sie doch den Bruch mit der AfD konsequent durchgezogen und inhaltlich fundiert begründet. Und ihr als Unternehmerin, das machte sie beim Austritt ganz klar, liegt jede Art von „patriotischem“ Sozialismus fern, wie er in ihren früheren Parteikreisen bis heute gepflegt wird.

Sind also die „Bürger für Thüringen“ geeignet, die Repräsentationslücke zwischen CDU und AfD in Thüringen zu füllen, die viele Wähler umtreibt? Das kann jetzt noch nicht beurteilt werden. Aber fest steht, dass sich um Ute Bergner und ihre drei Mitstreiter im Landtag ein hochspannendes politisches Projekt entwickelt, das auch außerhalb des Freistaates aufmerksam beobachtet werden dürfte.

 

Bildquelle:

  • Bürger_für_Thüringen_Gruppe: antje duckwitz

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