von NILS BASTEK
STUTTGART – Die Spieler des VfB Stuttgart ließen sich von ihren Fans schon mit Meistergesängen feiern, während die tief enttäuschen Profis der SpVgg Greuther Fürth vom Platz schlichen.
Nach der 5:1 (2:0)-Gala zum Start in die neue Saison der Fußball-Bundesliga eroberten die Stuttgarter mindestens vorerst die Tabellenführung. «Die Leistung kann uns schon eine breite Brust geben», sagte VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo. «Aber es ist auch klar, dass wir erst einen Spieltag hinter uns haben.»
«Richtig einen auf den Deckel bekommen»
Kapitän Wataru Endo (30. Minute), Philipp Klement (36.), Marc Oliver Kempf (55./76.) und Hamadi Al Ghaddioui (61.) erzielten die Treffer. «Oh, wie ist das schön», sang ein Großteil der 18.109 Zuschauer. Jamie Leweling (90.+3) gelang kurz vor Schluss nur noch der Ehrentreffer für den Aufsteiger. «Jetzt sind wir angekommen in der Liga und haben richtig einen auf den Deckel bekommen», sagte Fürths Trainer Stefan Leitl. «Ich glaube aber nicht, dass wir einen Knacks abbekommen. Ich sehe den VfB Stuttgart nicht auf Augenhöhe mit uns.»
Der Sieg gegen die defensiv desolaten Gäste hätte noch höher ausfallen müssen. Was der VfB bei schweißtreibenden 31 Grad gegen den neuen Tabellenletzten ablieferte, war aber auch so beeindruckend. Trotz erheblicher Personalsorgen und ohne Stammkräfte wie Torjäger Sasa Kalajdzic (Corona), Mittelfeldspieler Orel Mangala (Muskelprobleme) und Flügelstürmer Silas Katompa Mvumpa (Kreuzbandriss) zeigten die Schwaben begeisternden Offensivfußball. Immer wieder kombinierte sich der VfB durch die nicht erstligataugliche Defensive der Fürther.
Fürth überfordert
Die Gastgeber dominierten den Ball und das Spiel, was mit der Führung belohnt wurde. Nach einer weiteren Kombination auf engstem Raum legte Philipp Förster den Ball auf Endo, der ihn im Strafraum technisch brillant über den herauseilenden Fürther Torhüter Sascha Burchert ins Tor chippte.
Sechs Minuten später erhöhte per Flachschuss Klement, der in der 9. Minute wegen muskulärer Probleme von Atakan Karazor ins Spiel gekommen war. Die Vorlage für das Tor lieferte Klimowicz, der mit einem feinen Pass die Abwehrkette der Gäste ausgehebelt hatte. Mit Tempo und Offensivdrang der Stuttgarter war der Aufsteiger überfordert, nach einem mutigen Start geriet die Mannschaft von Trainer Leitl immer stärker unter Druck. Kapitän Branimir Hrgota (10. Minute) hatte per Distanzschuss noch die beste Chance.
Stuttgarter Fans euphorisch
Was dagegen die Schwaben zeigten, sorgte auf den Rängen für Überschwänglichkeit. Schon kurz vor der Pause sangen die VfB-Fans «Spitzenreiter, Spitzenreiter». Und ihre Mannschaft lieferte auch nach dem Seitenwechsel ab, weil die Fürther es ihr aber auch viel zu leicht machten. Will der Aufsteiger in der Bundesliga bestehen, muss er dringend seine löchrige Abwehr in den Griff kriegen. Ansonsten dürften sich Szenen wie beim 3:0, 4:0 und 5:0 wiederholen. Erst kam Kempf zwischen zwei Fürthern frei zum Kopfball, dann traf Al Ghaddioui ebenfalls per Kopf. Und auch beim 5:0 konnte Kempf wieder unbedrängt einnicken. Borna Sosa hatte jeweils per Flanke vorgelegt.
Danach hätten die Stuttgarter ihre Führung sogar noch ausbauen müssen, sie vergaben aber teils beste Chancen. Deutlich bitterer für den VfB wiegt dagegen die schwere Knie-Verletzung von Mohamed Sankoh. Der 17-Jährige musste nach einem Zusammenprall mit Fürths Keeper Burchert mit der Trage vom Platz gebracht werden (69.).
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- VfB Stuttgart – SpVgg Greuther Fürth: dpa