Wolfgang Bosbach bekommt den „Schlappmaulorden“

Wolfgang Bosbach setzt die Narrenkappe auf. Foto: Daniel Karmann

Kitzingen – Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat am Montag den Kitzinger «Schlappmaulorden» erhalten. Die Kitzinger Karnevalsgesellschaft KiKaG e.V. würdigte damit unter anderem Bosbachs zahlreiche Auftritte im Fernsehen.

«Er hat nicht nur als Bundestagsabgeordneter, sondern auch im TV stets eine passende Formulierung gefunden», teilten die Karnevalisten mit. Es gebe kaum eine Sendung, in der der 64-Jährige nicht auftrete.

Die Laudatio hielt die frühere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), die den Orden im vergangenen Jahr erhalten hatte. Bosbach sei für die einen Held und für die anderen Quälgeist, sagte sie. «Genau deswegen ist er der würdigste Schlappmaulordensträger, den ich mir vorstellen kann.». Er sei ein Unikat seiner Zunft und ein Politiker mit Leib und Seele.

Die Ex-Ministerin: «Er verleiht dem Volk eine Stimme, manchmal auch zum Ärger seiner Parteifreunde.» Widerworte und Kritik, zum Beispiel an der Euro-Rettung, machten ihn bei seiner eigenen Partei unbeliebt. Darum brauche er die Unterstützung, die er mit dem Orden erhalte. «Wir wollen, dass seine Stimme auch weiterhin weit über Kitzingen hinaus gehört wird», sagte die FDP-Polikerin.

Bosbach bedankte sich bei Leutheusser-Schnarrenberger mit den Worten: «Wir zwei haben so manche politische Schlacht geschlagen und ich habe überlegt, wann waren wir einer Meinung. Die Antwort lautet: Nie!» Das sei Demokratie.

Er ließ das Publikum wissen: «Ich fühle mich beleidigt, wenn man sagt, Donald Trump hätte gewonnen, weil er Klartext geredet hätte.» Politiker müssten trotz klaren Aussagen immer oberhalb der Gürtellinie bleiben. Politik werde nicht besser, wenn Politikerinnen und Politiker schlecht gelaunt seien, sagte Bosbach. Er appellierte an das Publikum: «Wählen Sie nie Politiker, die nicht von Herzen lachen können.»

Dass er das kann, bewies er mit seiner humorvollen Büttenrede. «Ich freue mich über die Auszeichnung, weil ich der Laudatio entnommen habe, dass sie nicht nur dem Politiker gilt, sondern auch dem Menschen Wolfgang Bosbach», sagte der 64-Jährige zum Abschluss.

Der CDU-Politiker war in seiner Heimatstadt Bergisch Gladbach bei Köln 22 Jahre lang Präsident der Karnevalsgesellschaft Große Gladbacher und 1977 sogar Karnevalsprinz. Der «Schlappmaulorden» wird seit 1989 an schlagfertige Persönlichkeiten aus Politik, Unterhaltung und Gesellschaft verliehen. Ordensträger waren unter anderen Sportmoderator Waldemar Hartmann, Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) und Grünen-Politikerin Claudia Roth.

Bildquelle:

  • Wolfgang Bosbach: dpa

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