Wollen wir weiter auf dem Sofa sitzen?

von KLAUS KELLE

Braucht Deutschland eine weitere Tageszeitung? Diese Frage steht im Raum, seit wir vor fast genau zwei Jahren TheGermanZ eingestellt haben. Damals haben viele Leser geschrieben, wie schade es doch sei, dass wir dieses Projekt nicht weiterführen. Weil zwar viele gesagt haben, dass es wichtig ist, nicht nur gute Blogs für das bürgerliche Milieu zu haben, sondern auch bei der Nachrichtengebung und Bewertung andere Akzente zu setzen als der Mainstream.

Aber so etwas ist halt nur möglich, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Geld muss her, so etwas kann nicht nur mit viel Herzblut und Selbstausbeutung funktionieren. Und Schulterklopfen reicht eben nicht, so lange Unternehmer zwar mal etwas spenden, aber keine Inserate des eigenen Unternehmens in „so einem redaktionellen Umfeld“ schalten wollen.

Und wenn Leser daran gewohnt sind, Inhalte kostenfrei gern zu nutzen, wie sie es beim Mainstream zumindest bisher gewohnt waren. Wenn wir etwas verändern wollen, geht das nicht vom gemütlichen Sofa aus.

 

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.