Die durch Istanbul verlaufende Meerenge, über die die Türkei die Hoheit hat, ist der einzige Seeweg vom Schwarzen Meer ins Mittelmeer. Kommende Woche wollten sich die ukrainischen und die russischen Delegationen erneut in der Türkei treffen, so Akar.
Die internationale Gemeinschaft fordert von Russland seit Wochen, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen. Die Ukraine beklagt, dass die russische Kriegsmarine ihre Häfen im Schwarzen Meer blockiert. Mehrere Häfen – darunter etwa in der Stadt Mariupol – sind im Zuge des Angriffskriegs unter russische Kontrolle geraten. Der Hafen in Mykolajiw wiederum ist schwer beschädigt, daher liefen die Verhandlungen nun in erster Linie über die Freigabe von Odessa.
Russland gibt der Ukraine die Schuld
Russland streitet ab, Weizenexporte zu verhindern. Immer wieder widersprachen internationale Politiker allerdings zuletzt der Behauptung Moskaus, Grund der Blockade sei die ukrainische Weigerung, ihre Häfen zu entminen. Es gebe sichere Korridore, durch die Schiffe fahren könnten, sagte etwa der italienische Ministerpräsident Mario Draghi vor rund zwei Wochen. Die Ukraine wiederum befürchtet neue russische Angriffe, falls sie ihre Häfen entmint.
Russland und die Ukraine gehören zu den größten Weizenexporteuren und spielen eine wichtige Rolle für die Nahrungssicherheit in der Welt. Die Vereinten Nationen warnten zuletzt schon vor der größten Hungersnot seit Jahrzehnten.
Der Schritt auf dem Weg zu einer Einigung im Getreidestreit zeige, dass sowohl Russland als auch die Ukraine zu konstruktivem Dialog in der Lage seien, und das seien «sehr gute Nachrichten», sagte UN-Chef Guterres. Eine Perspektive für einen Friedensvertrag biete das aber noch nicht. «Bis zum Frieden ist es noch ein weiter Weg.»
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- Getreide: dpa