Hoeneß krönt Bayern-Comeback: Wieder Boss des Aufsichtsrates

Ehrenpräsident Uli Hoeneß eindeutig zum Barcelona-Angebot. Foto: Angelika Warmuth

von KLAUS BERGMANN

München – Uli Hoeneß ist am Ziel seiner Wünsche. Gut zwei Monate nach seiner Wahl zum Präsidenten ist der 65-Jährige endgültig wieder der Oberboss des FC Bayern. Hoeneß wurde in der Münchner Allianz Arena zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt.

Die Mitglieder des Kontrollgremiums votierten bei ihrer turnusmäßigen Sitzung «einstimmig» für Hoeneß, wie der Verein mitteilte. Hoeneß‘ Wahl zum obersten Kontrolleur des Vorstandes um Karl-Heinz Rummenigge ist keine Überraschung. Seine Ambitionen auf das zweite Spitzenamt hatte er noch am Abend seiner Wahl zum Präsidenten Ende November 2016 verkündet: «Wenn ich von den Kollegen gebeten werde, werde ich das selbstverständlich machen.»

Die alte Hierarche beim deutschen Rekordmeister ist damit wieder hergestellt. Der aktuell vierköpfige Vorstand um Rummenigge leitet das operative Geschäft der FC Bayern München AG. Und Hoeneß obliegt mit dem neunköpfigen Aufsichtsrat die Kontrolle. Der langjährige Manager hat nun auch offiziell wieder mehr Einfluss und Macht beim sportlich und wirtschaftlich führenden deutschen Fußballverein. So müssen etwa Spielertransfers mit einem Volumen von 25 Millionen Euro aufwärts für Ablöse und Gehalt vom Aufsichtsrat abgesegnet werden.

Das Kontrollgremium ist auch für die Besetzung des Vorstandes zuständig. Nach dem Rücktritt von Matthias Sammer als Sportvorstand im vergangenen Sommer wurde dieser Posten bislang nicht neu vergeben. Als Sportdirektor wird – womöglich schon zur kommenden Saison – unter anderem der aktuelle Mannschaftskapitän Philipp Lahm gehandelt.

Hoeneß hatte schon in seiner ersten Amtszeit als Präsident von 2009 bis 2014 beide Führungsposten beim FC Bayern München inne. Nach der Verurteilung zu einer Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung im Frühjahr 2014 war er von den Ämtern zurückgetreten. Nach der vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis vor knapp einem Jahr reifte in Hoeneß dann der Entschluss zu einem großen Bayern-Comeback.

Er übernimmt den Aufsichtsratsvorsitz von Karl Hopfner, den er im November bereits als Vereinspräsident abgelöst hatte. Neu in dem Kontrollgremium ist auch Vizepräsident Dieter Mayer, der Rudi Schels ersetzt. Telekom-Vorstand Timotheus Höttges, Audi-Chef Rupert Stadler, der ehemalige VW-Boss Martin Winterkorn, der langjährige Adidas-Chef Herbert Hainer, der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), Werner Zedelius (Allianz) und Theodor Weimer (UniCredit Bank) komplettieren den neunköpfigen Aufsichtsrat.

Bildquelle:

  • Uli Hoeneß: dpa

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