„Saupreiß, rechter“ Zu Besuch bei den Franken: Politisieren mit Hoibe und Schäufela

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Liebe Leserinnen und Leser,

Ihnen allen einen herzlichen Gruß zum Wochenende aus dem schönen Frankenland! Draußen blauer Himmel, nachher wird gewandert, und gegen Abend ist dann anständig Brotzeit vor der Hütte eines guten Freundes hier. Einmal im Jahr machen wir so ein Jungs-Wochenende, lösen die Probleme der ganzen Welt und trinken dabei herrlich süffiges fränkisches Bier.

Am Abend hockten wir uns im Wirtshaus an einen Holztisch, wo schon ein paar Männer bei Schäufela, Würstl und Kraut beeinander saßen. Als sie – nach 20 Sekunden – feststellten, dass da plötzlich Preußen am Tisch saßen, ging’s aber richtig los.

Ein Freund von mir aus Bremen erlebte so einen Abend in einem bayerischen/fränkischen Wirtshaus zum ersten Mal. Nach einer halben Stunde des Fremdelns war er nicht nur toleriert sondern völlständig assimiliert in der Runde. Außer vielleicht, was das Wahlverhalten angeht.

Politik und Alkohol gehören zusammen, das hat mal der unvergessene und bis heute hier überaus populäre Franz-Josef Strauß gesagt.

Mit jedem Glas schlugen die Wogen höher. An unserem Tisch und an den anderen vollbesetzten Nachbartischen. Baerbock in China, Habecks Heizungstausch, die Frau an sich und natürlich die bevorstehende Landtagswahl im Herbst. Nahezu alle Umsitzenden (sagt man das so?) mögen den Söder Markus nicht. Weil er so ist, wie er ist. Aber wählen werden ihn die Meisten dennoch. Weil die CSU, mit gelegentlichen Aussetzern (Corona), den Freistaat bestens regiert.

Ich bin ja inzwischen auch unfassbare 63 Jahre alt. 5 Hoibe vom Dunklen, ein Rum und drei Kräuterschnäpse – das ist kein Pappenstiel mehr für mich. Und obwohl ich ein Saupreiß, rechter, bin, fanden Sie mich irgendwie nett und bekundeten, dass sie ab jetzt TheGermanZ-Leser werden. Und Sie? Haben Sie eigentlich schon ein Abo?

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.