Wenn es irgendetwas gibt, was alternativlos ist, dann Schwarz-Gelb in NRW

von KLAUS KELLE

Die FDP muss erstmal überhaupt nix! Die Liberalen haben mit ihrem Parteichef Christian Lindner, übrigens der nach aktuellen Umfragen beliebteste Politiker überhaupt in Nordrhein-Westfalen, einen fulminanten Wahlerfolg errungen. Viele Beobachter sind noch kurz vor der Wahl davon ausgegangen, dass es – egal wer gewinnt – anschließend eine große Koalition aus SPD und CDU geben werde. Zwei Wochen vorher waren alle sicher, dass die von Hannelore Kraft geführt werde, seit Montagmorgen wissen wir, dass sie nun von Armin Laschet hätte geführt werden können.

Mit der klaren Absage der gebeutelten NRW-SPD gestern Abend an eine Koalition mit der Union, haben sich die Spielräume deutlich verengt. Für die Grünen hat Sylvia Löhrmann eine Jamaika-Koalition, also ein Bündnis von CDU, FDP und Öko-Partei ebenfalls ausgeschlossen, da es aus ihrer Sicht dafür keine Arbeitsgrundlage gibt. Und da gäbe es rechnerisch auch noch eine Alternative im wahrsten Sinne des Wortes, die am Wahlabend in den Analysen nicht einmal als möglich genannt wurde: ein Bündnis von CDU, FDP und AfD. Aber auch das wird natürlich nicht geschehen, weil es keine ernsthaften Schnittmengen zwischen der AfD und den von vielen ihrer Anhänger gern als „Volksverräter“ und „Systemparteien“ geschmähten Etablierten.

Nein, es bleibt jetzt kein anderer Weg mehr als eine schwarz-gelbe Koalition. Der Preis, den die FDP dafür fordern wird, ist hoch. Und wenn die CDU schlau ist, wird sie ihn zahlen. Rot-Grün ist abgewählt – und das aus besten Gründen. Bürgerliche Parteien haben eine – zugegeben dünne – Mehrheit im neuen Landtag. Wenn CDU und FDP jetzt ernsthaft daran scheitern, eine Regierung auf die Beine zu stellen, die den Schaden, den Rot-Grün in den vergangenen Jahren angerichtet hat, zu reparieren, hätte dafür keiner ihrer Wähler Verständnis. Ihr habt eine Chance, also nutzt sie jetzt auch!

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.