Wer der Chef ist, sollte auch der Beste im Laden sein

Liebe Leserinnen und Leser,

der Chef sollte in einer Firma immer der Beste sein. Weil Chef ist man nicht, weil man Chef heißt, das größte Büro und das fetteste Auto hat, sondern, weil man auch wirklich der Beste in dem Laden ist.

Ich hatte mal einen Boss, als ich in Berlin beim Radiosender Hundert,6 arbeitete, der war – jedenfalls als Radiomann – absolut der Beste in unserer Redaktion. Ich erinnere mich noch an einen Wochentag, als eine junge Volontärin um 17.10 Uhr ins Studio geschickt wurde, Kopfhörer und Mikrophon auf und sich nach wenigen Sätzen total verstammelte. Sie fand nicht zurück zur Linie ihres Beitrages, winkte mit beiden Armen verzweifelt dem Moderator zu, der erst mal in großer Ruhe die Musik hochfuhr.

Wir holten die völlig aufgelöste Kollegin aus dem Studio, und unser Chef ging einfach rein, setzte sich den Kopfhörer auf und fragte den Moderator, was er noch für O-Töne zu dem Thema hatte. Dann Musik runter, Mikro auf und unser Boss erzählte ohne Manuskript die begonnene Geschichte einfach fehlerfrei weiter, die O-Töne an der richtigen Stelle, dann Abmoderation und Musik. Wir alle, die ganze Redaktion drängten sich vor der großen Glasscheibe zum Sendestudio und schauten dem Schauspiel zu, und wir alle waren in diesem Moment überzeugt: Das muss Gott sein. Ein magischer Moment, genial dieser Mann. Unser Chef.

Was ich sagen will: Die Nummer 1 wird man nicht, weil mal so bezeichnet wird, sondern weil man jederzeit unter Beweis stellen kann, dass man zurecht der Beste ist.

Und nun lassen Sie uns die drei aktuellen Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl am 26. September betrachten. Annalena „the brain“ Baerbock von der Grünen, Armin „ich lach mal“ Laschet und O, O.O…irgendwas mit O von der SPD. Sind das wirklich die drei Besten, die wir haben, um unser Land in die Zukunft zu führen? Ich bin echt verzweifelt, wenn ich an die kommende Bundestagswahl im September denke.

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.