BERLIN -Das Großreinemachen in der Alternative für Deutschland (AfD) setzt sich fort. Der Bundesvorstand der Partei hat jetzt zum zweiten Mal den saarländischen Landesvorstand um Joseph Dörr abgesetzt. Dörr werden Verbindungen in die rechtsradikale Szene nachgesagt. Aktueller Anlass der drastischen Maßnahme sind allerdings „schweren Verstöße gegen die Ordnung der Partei“. Der Beschluss fiel heute in einer Telefonkonferenz mit zehn Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen.
Als konkreten Grund nannte der BuVo neben anderen Vorkommnissen Manipulation bei der Aufnahme von Mitgliedern. Dörr erklärte gegenüber der DPA: „Das ist lächerlich. Wir nehmen nur keine Mitglieder auf, die wir nicht kennen.“ Die AfD hat im Saarland nach Dörrs Aussage etwa 480 Mitglieder. Die Geschäfte bis zur Neuwahl übernimmt jetzt ein Notvorstand aus drei Mitgliedern des Bundesvorstands.
In Baden-Württemberg wurde zeitgleich der AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple ausgeschlossen. Das Landesschiedsgericht hatte das in erster Instanz entschieden. Wie Dörr kündigte auch Räpple an, gegen die Entscheidung juristisch vorzugehen. Räpple war bundesweit bekannt geworden, als er im Dezember 2018 nach Zwischenrufen von der Polizei aus dem Landtag geführt werden musste.
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