Anne Will gestern Abend, ein neuer Tiefpunkt in der ARD-Grundversorgung

von KLAUS KELLE

Mein Freund Sigmar, wir haben uns in der Familie geprüft, ich habe meine Familie befragt, es gefällt mit, dass der heilige Martin  seinen Mantel mit einem Armen geteilt hat, ich teile das Schicksal mit Barack Obama, man hat mir noch einmal eine zweite Chance gegeben, die Erfahrung im Alltag der Menschen ist das, was ein Bundeskanzler beherzen muss, ich erlebe in meinem Alltag, was die Menschen umtreibt, Respekt vor dem Individuum, wenn jeder an sich selbst denkt, ist an keinen gedacht…

Ganze zehn Minuten habe ich die gestrige SPD-Werbesendung von Anne Will für den Kanzlerkandidaten Martin Schulz ausgehalten. Schon als zur Begrüßung des Kandidaten das Studio-Publikum in orgiastische Jubelstürme ausbrach, hätte ich wissen müssen, dass auch die folgenden zehn Minuten verschenkte Zeit sein würden.

Die SPD habe in einer Woche acht Prozent hinzugewonnen… welcher Demoskop das wohl festgestellt hat..

Was für eine blamable Stichwortgeberei, was für eine Hofberichterstattung, was für erbärmlicher Journalismus. Grundversorgung, öffentlich-rechtlicher Qualitätsjournalismus…

Herr Schulz, viele Bürger hätten gerne erfahren, wie es mit den 250.000 rechtskräftig abgelehnten Asylbewerbern, die noch immer in unserem Land und auf unsere Kosten leben, weil die SPD-geführten Länder sie nicht abschieben wollen, wird. Aber vielleicht hat er das ja im Schwall der Worthülsen noch angesprochen, als ich schlafen gegangen bin.

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.