Klar, könnte auch Pippi Langstrumpf Bundeskanzlerin werden…aber wollen wir das?

Liebe Leserinnen und Leser,

ich habe mich gestern etwas mit Annalena Baerbock beschäftigt, die ja persönlich richtig sympathisch zu sein scheint. Bevor Sie meinen Text jetzt wegklicken, geben Sie mir noch einen Satz zur Wiedergutmachung bitte!

Politisch ist das, was die Baerbocks und Habecks uns Wählern für September vorlegen, das nackte Grauen. Und, ganz ehrlich, ich bin jetzt 61 Jahre jung und habe in meinem ganzen Leben noch niemals ein Kreuz bei den Grünen hinterlassen. Kommunal- Landtag-, Bundestags- und Europawahl – nie, nie, nie habe ich und werde ich nach Lage der Dinge diese Partei jemals wählen. Versprochen! Das erstmal vorneweg zu diesem Beitrag.

Die Politik der Grünen ist in weiten Teilen irrational, sie schadet unserem Land, sie ruiniert unsere Wirtschaft und damit unserem Wohlstand. Und niemand hat es so schön zusammengefasst wie der ARD-Kabarettist Dieter Nuhr, der jüngst darauf hinwies, dass in China zur Zeit mehr als 200 Flughäfen im Bau sind, während in deutschen Großstädten die Radfahrzonen ausgeweitet werden. Unser Land ist komplett irre geworden, aber wir lassen es ja auch zu. Millionen Deutsche wählen völlig irrational gegen ihre eigenen Interessen.

Nehmen Sie Berlin, unsere pulsierende Hauptstadt, 24 Stunden am Tag das pralle Leben, katastrophale Zustände in den Behörden, die Polizei im Dauereinsatz gegen Hausbesetzer, Reichsbürger, Araberclans, Autonome, Nazis, Mafia…kaum zu glauben, was es da alles gibt. Und wen wählen die Berliner? Rote, Dunkelrote und Grüne. Die drangsalieren die Bauindustrie und die Vermieter mit „Deckeln“, reduzieren Baugenehmigungen, damit nicht so viele Wohnungen gebaut werden. Und die Bürger, die händeringend nach bezahlbarem Wohnraum suchen, wählen dann genau diese Parteien, die verhindern, dass mehr und bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird. Weil die links sind und alle glauben, dass die sich um die kleinen Leute kümmern, die keine Wohnung finden oder bezahlen können. Genial, oder? Und die auf der anderen Seite des Abgeordnetenhauses, die ohne Ende Häuser und Wohnungen errichten würden, die lässt man nicht, weil das ja Kapitalisten sind, die – böse, böse – mit Bauen auch noch Geld verdienen wollen. Und die rechts daneben? Ganz doll böse.

Berlin ist eine völlig bekloppte Stadt, aber ich mag das Chaos, seit ich selbst mal sieben Jahre da gewohnt habe. 1998 bis 2005 – eine phantastische Zeit für ein Landei wie mich, der mal eben die Deutsche Einheit als Journalist mitgenommen hat. Und glauben Sie mir: Man kann da wirklich auch leben.

Doch zurück zu Annalena, man möchte sie einfach duzen, weil sie so sympathisch wirkt. Wie sie so lächelt, wenn sie sagt, dass sie Kurzstrecken mit dem Flugzeug abschaffen will, ohne zu sagen, wie denn wir dummen Passagiere zu den großen Flughäfen in einer ähnlich überschaubaren Zeit kommen sollen bei verstopften Autobahnen und verspäteten ICEs. Aber das passiert ja nicht mehr, wenn die Grünen am Ende ihres „Langen Marsches durch die Institutionen“ das Kanzleramt erobern und alles mit Sonnenblumen bepflanzen, damit es schön grün ist, wenn die Staatsgäste aus aller Welt mit dem Fahrradtaxi vorgefahren werden.

Ich mag Idealisten und Tagträumer, aber nicht unbedingt in unserer Regierungszentrale. Frau Baerbock, Annalena, hat gestern erzählt, wie schön das alles wird, wenn ihr Mann sich um die beiden gemeinsamen Kinder kümmert und sie unermüdlich das Klima rettet. Und ich ertappe mich manchmal, wie ich mir die Grüne auf Staatsbesuch bei Wladimir Putin und seinen großen Hunden im Kreml vorstelle, vor denen schon Frau Merkel immer Angst gehabt haben soll.

Im Grunde ist das Problem, dass Grüne und wohl auch die meisten linken Fußtruppen irgendwie sympathischer rüberkommen als wir. Die Annalena stelle ich mir so vor wie Pippi Langstrumpf. Immer gut drauf, TakkaTukkaLand stets fest im Blick, und wenn kein E-Auto mit aufgeladenem Akku da ist, dann fährt sie mit der „Hoppetosse“ zum Frankfurter Flughafen, damit sie den Flieger sicher bekommt. Geht doch alles, ging früher ja auch.

Die Grünen wissen, wie sie das Klima retten können, den Weltfrieden auch und die Nazis erfolgreich bekämpfen. Und wenn die Koalition steht, dann sitzen sie in ihren klimatisierten Berliner Büros bei Räucherkerzen und Grünem Tee und stillen ihre Kinder, während sie nebenbei mit Joe Biden über die Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der USA verhandeln.

So sympathisch, soooo nett..aber leider dennoch unwählbar für mich.

Herzliche Grüße,

Ihr Klaus Kelle

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren

Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.