Kolumbien wird zum aufstrebenden «Friedensstaat» in Südamerika

Kolumbiens Präsident Santos hatte für seine Friedensbemühungen mit den FARC-Rebellen den Friedensnobelpreis erhalten. Foto: Mauricio Duenas Castaneda

Bogotá – Kolumbien, das stand lange als Synonym für Kokain und Konflikt. Aber in den letzten Jahren nahm eines der schönsten Länder der Welt einen Aufschwung. Präsident Juan Manuel Santos erhielt für sein Friedensabkommen mit der Farc-Guerilla den Friedennobelpreis.

Auch mit der letzen Guerillaorganisation, ELN, wird nun über Frieden gesprochen. Der Konflikt zwischen Guerilla, dem Militär und rechten Paramilitärs kostete seit 1964 über 220.000 Menschenleben. Mehrere Millionen Menschen mussten ihre Heimat verlassen. Zwar versuchen in früheren Farc-Gebieten andere Banden den Drogenhandel zu übernehmen, aber das Land rückt einem dauerhaften Frieden Stück für Stück näher.

Das Land ist mit 1,14 Millionen Quadratkilometern rund dreimal so groß wie Deutschland. Von den gut 49 Millionen Einwohnern leben etwa 8,5 Millionen in der Hauptstadt Bogotá. Durch die Befriedung ganzer Regionen hat das Wirtschaftswachstum seit Jahren zugenommen, es gehört zu dem höchsten und stabilsten in Südamerika. Treiber sind unter anderem die Bauwirtschaft und der Agrar- und Rohstoffexport.

Neben Kaffee und Schnittblumen werden auch viel Erdöl und Steinkohle aus Kolumbien nach Europa exportiert. Am stärksten entwickelt sich aber der Tourismus. 2016 gab es die bisher höchste Hotelauslastung, 3,5 Millionen Besucher waren ebenfalls ein Rekord. Beliebt sind die prähistorische Stätte Ciudad Perdida, die malerische Karibikküste, die Trauminsel San Andrés und Cartagena, die weiße Kolonialstadt.

Das Motto lautet in Anlehnung an die Bücher von Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia Márquez: «Realismo Magico» – «Magischer Realismus». Kolumbien zählt zu den Ländern mit der größten Artenvielfalt.

Bildquelle:

  • Präsident Santos: dpa

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