Nach 0:3-Sieg in Freiburg stellt sich die Frage: Kann RB Leipzig auch Deutscher Meister?

Freiburgs Lucas Höler und Leipzigs Lukas Klostermann (l-r.) am Ball. Foto: Tom Weller/dpa

FREIBURG – Für Christian Streich ist die Sache klar: In dieser Form wird RB Leipzig dem FC Bayern München bis zum Ende ein hochspannendes Titelrennen liefern. «So wie sie auftreten im Moment, sind sie ein ernsthafter Konkurrent von Bayern München, das steht außer Frage», sagte der Trainer des SC Freiburg nach der 0:3-Niederlage gegen die Leipziger am Samstag. Kurz zuvor hatte der 55-Jährige erfahren müssen, mit welcher Wucht und Selbstverständlichkeit die Sachsen derzeit durch die Fußball-Bundesliga jagen.

Christopher Nkunku (41. Minute), Alexander Sörloth (64.) und Emil Forsberg (79.) sorgten mit ihren Toren für den sechsten Leipziger Liga-Sieg in Serie. Zwischenzeitlich übernahm RB dadurch sogar die Tabellenführung, die einen Punkt zurückliegenden Münchner konnten im Topspiel gegen Borussia Dortmund am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) aber nachlegen. Während der Partie sollten die Leipziger im Flugzeug zurück in die Heimat sitzen.

«Am Ende haben wir, glaube ich, verdient gewonnen. Auch wenn es eine Geduldsfrage war, gerade in der ersten Halbzeit», sagte RB-Trainer Julian Nagelsmann. «Ich bin sehr froh, dass wir gewonnen haben. So oft haben wir hier noch nicht gewonnen. Von daher sind wir glücklich.» Tatsächlich hatte RB seine vergangenen drei Auswärtsspiele in Freiburg zuvor verloren.

Diesmal hatten die Freiburger nicht mal eine Torchance. Der SC stand von Beginn an extrem tief und verteidigte fast jeden Gäste-Angriff mit der kompletten Mannschaft. RB hatte dadurch fast permanent den Ball, fand aber erst keine Lösungen gegen das Bollwerk der Gastgeber. SC-Coach Christian Streich war damit lange zufrieden. «Widerstand, Widerstand», forderte Streich immer wieder von seinen Spielern.

Doch gleich der erste Freiburger Fehler brach den Widerstand. Kurz vor der Pause eröffnete Torwart Florian Müller das Spiel flach durch die Mitte, wo Baptiste Santamaria nach dem riskanten Pass unmittelbar von Leipzigs Kevin Kampl gestört wurde. Dadurch sprang der Ball zu Yussuf Poulsen, der nur noch querlegen musste auf Nkunku. Dieser traf ins leere Tor.

Die Gastgeber lieferten über weite Strecken eine harmlose Vorstellung ab. Anstatt den Angriff auf die Europapokalplätze zu forcieren, wurde der SC erst nach dem Gegentreffer etwas mutiger. Letztlich durfte sich der Sport-Club aber nur über den 273. Bundesliga-Einsatz von Außenbahnspieler Jonathan Schmid freuen. Dadurch ist der 30-Jährige nun gemeinsam mit Franck Ribéry französischer Rekordspieler der Liga.

Wie von fast allen Freiburger Spielern war aber auch von Schmid nicht viel zu sehen. Stattdessen wiederholte sich die Geschichte aus der ersten Halbzeit: einen erneuten Fehler der Gastgeber nutzte Leipzig eiskalt aus. Diesmal konnte Nicolas Höfler den Ball im Zentrum nicht richtig verarbeiten, wieder ging der starke Kampl dazwischen. Über zwei schnelle Stationen landete der Ball bei Sörloth, der flach einschob. Auch das 3:0 leitete Kampl mit einem Pass auf den Norweger ein, der diesmal in den Rückraum auf den eingewechselten Forsberg ablegte. Der Schwede zirkelte den Ball rechts unten ins Netz.

Bildquelle:

  • Lucas Höler und Lukas Klostermann: dpa

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