BERN – Die Schweiz hat am Jahrestag den Holodomar, der gezielt von Sowjetdiktator Josef Stalin herbeigeführten Hungersnot in der Ukraine vor 90 Jahren, als „Völkermord“ eingestuft. Das Parlament folgt damit unter anderem dem Deutschen Bundestag und dem Europaparlament, die diesen Schritt bereits 2022 vollzogen hatten. Die größere Kammer des Schweizer Parlaments nahm eine entsprechende Erklärung mit 123 zu 58 Stimmen an. Die rechte SVP, stärkste Partei im Parlament, stimmte dagegen.
Während des Holodomor starben zwischen 1932 und 1933 allein in der Ukraine bis zu vier Millionen Menschen. Auch Millionen Menschen in Kasachstan und Hunderttausende in Russland verloren ihr Leben. Stalin hatte damals die Kollektivierung der Landwirtschaft angeordnet. In der Ukraine wurden daraufhin massenhaft Getreide, Vieh und Lebensmittel konfisziert, sodass die Menschen nichts mehr zu essen hatten.
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