Axt-Täter von Düsseldorf soll in «psychischer Ausnahmesituation» gewesen sein

Polizisten entfernen am Tatort im Hauptbahnhof von Düsseldorf Absperrbänder. Foto: Federico Gambarini

Düsseldorf – Am Morgen nach dem Axt-Angrifff am Düsseldorfer Hauptbahnhof bemühen sich die Ermittler, den Hintergrund der Tat aufzuklären. Ein Polizeisprecher sagte, der Angreifer habe sich ersten Ermittlungen zufolge in einer «psychischen Ausnahmesituation» befunden.

«Aufgrund dessen hat er wohl diese Tat begangen.» Ein Angehöriger des 36 Jahre alten Mannes habe sich an die Polizei gewandt und das den Ermittlern mitgeteilt. Was für eine Ausnahmesituation das gewesen sei, werde noch ermittelt.

Der 36-Jährige hatte am Donnerstagabend erst in einer S-Bahn, dann im Bahnhof mit einer Axt wahllos auf Passanten eingeschlagen und sieben Menschen verletzt. Zwei der Opfer seien schwer verletzt worden, ein anderes sehr schwer, sagte der Sprecher. Lebensgefahr bestehe aber nicht. Der Täter wurde nach kurzer Flucht festgenommen. Er stamme aus dem ehemaligen Jugoslawien und wohne in Wuppertal, hieß es.

Der mutmaßliche Täter war nach der Attacke auf dem Bahnhof über die Gleise gelaufen und dann von einer Brücke mehrere Meter hinab auf eine Straße gesprungen. Mit mehreren Knochenbrüchen sei er in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtete der Sprecher. «Er wird da von uns bewacht.» Die Polizei stellte eine Axt sicher.

Die Polizei hatte bekanntgegeben, dass die Tat keinen terroristischen Hintergrund hatte. Die Beamten seien von Anfang an davon ausgegangen, dass es sich um einen Amoklauf handle, hieß es am Morgen. Es habe «zu keiner Zeit» Hinweise auf ein extremistisches oder islamistisches Motiv gegeben. Demnach sei nun auch sicher bestätigt, dass der Täter allein gehandelt habe. Alle weiteren Personen, die am Donnerstag kurzfristig festgenommen worden waren, seien wieder freigelassen worden.

Der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen war am Abend gesperrt worden. Züge fielen aus oder wurden umgeleitet. Die Polizei rückte mit schwer bewaffneten Spezialkräften an, der Bahnhof wurde evakuiert. Über dem Gebäude in der Innenstadt kreiste ein Hubschrauber. Augenzeugen beobachteten, wie Verletzte aus dem Bahnhof getragen wurden. Etliche Menschen wurden auch in Einsatzbussen der Feuerwehr behandelt. Erst nach Mitternacht wurde der Hauptbahnhof wieder für den Zugverkehr freigegeben.

Größere Störungen im Berufsverkehr durch die Sperrung blieben am Freitagmorgen zunächst aus. «Momentan fahren die Züge planmäßig», sagte eine Sprecherin der Bahn.

Bildquelle:

  • Polizei am Tatort: dpa

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