Hamburg startet 2-G-Modell für Geimpfte und Genesene

ARCHIV - Hochgestellte Stühle und Bänke im Schanzenviertel. In Hamburg startet am Samstag ein 2-G-Modell für Geimpfte und Genesene. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

HAMBURG – Volle Kinos, Kneipen, Theater, keine Sperrstunde mehr – in Hamburg ist das von Samstag an wieder möglich, sofern die Veranstalter und Wirte nur Geimpfte und Genesene einlassen.

Der rot-grüne Senat beschloss das sogenannte 2-G-Optionsmodell, wonach Veranstalter entscheiden können, ob sie künftig nur noch Geimpfte und Genesene einlassen und dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3-G-Modell nutzen wollen. Dieses bezieht Getestete und damit Ungeimpfte ein, unterliegt aber bisherigen Corona-Einschränkungen. In Innenräumen gilt aber wie bisher in der Regel eine Maskenpflicht.

Inzidenz bei Geimpften bei 3,36

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte, Geimpfte und Genesene hätten im Vergleich zu den Ungeimpften keinen wesentlichen Anteil am Infektionsgeschehen. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg liege bezogen auf die Gesamtbevölkerung bei Ungeimpften bei 78,12, bei Geimpften aber nur bei 3,36. Das könne man doch nicht ignorieren und all die Geimpften weiter einschränken, sagte Tschentscher: «Beschränkungen müssen verhältnismäßig sein und dürfen nur so lange erfolgen, wie sie zur Pandemiebekämpfung nötig sind.»

Voraussetzung für die Teilnahme an dem 2-G-Optionsmodell sei, dass die Veranstalter dies online anmeldeten und dann unter anderem bei den Gästen Impfausweis/Genesenen-Nachweis und Personaldokumente kontrollierten. «Wir müssen hier wirklich auf strikte Einhaltung der Bedingungen achten», sagte Tschentscher. Verstöße können den Angaben zufolge zu Bußgeldern von 1000 bis 20.000 Euro und zum Verlust der Möglichkeit führen, am 2-G-Modell weiter teilzunehmen.

Mitmachen könnten unter anderem Kneipen, Restaurants, Theater, Kinos, Opern und Beherbergungseinrichtungen. Aber auch bei religiösen Veranstaltungen, bei Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen, bei Messen, privaten Feiern und bei Sportveranstaltungen mit Publikum könne das Modell zur Anwendung kommen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre könnten vorerst ungeimpft 2-G-Modelle besuchen, weil sie sich noch nicht lange impfen lassen könnten. Tschentscher kündigte aber an, dass diese Möglichkeit in einigen Wochen fallen werde.

Bildquelle:

  • Hamburger Schanzenviertel: dpa

Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende

Jetzt spenden (per PayPal)

Jetzt abonnieren