«Meine verstörenden Äußerungen» – Xavier Naidoo entschuldigt und distanziert sich

Soulsänger Xavier Naidoo.

BERLIN – «Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage», sagte der 50-Jährige Sänger Xavier Naidoo jetzt in einem etwas mehr als dreiminütigen Video mit dem Titel «#OneLove», das am Dienstag auf seinem Youtube-Kanal veröffentlicht wurde. Er sei von Verschwörungserzählungen «geblendet» gewesen, habe diese nicht genug hinterfragt und sich zum Teil «instrumentalisieren» lassen. «Das habe ich leider jetzt erst erkannt. Ich habe Dinge gesagt und getan, die ich heute bereue», sagte der aus Mannheim stammende Musiker weiter.

Xavier Naidoo trat in den vergangenen Jahren mit sogenannten Reichsbürgern auf, verbreitete Theorien der QAnon-Bewegung und machte zweifelhafte Äußerungen in der Corona-Pandemie. Textzeilen brachten ihm Rassismus-Vorwürfe ein, die der Sänger selbst zurückwies. Gegen Kritik, er stünde rechtsextremen Verschwörungserzählungen nahe, wehrte er sich in der Vergangenheit. Im Dezember 2021 urteilte das Verfassungsgericht in Karlsruhe, dass eine Vortragsrednerin ihn als Antisemiten bezeichnen durfte.

Xavier Naidoo begründete seinen Sinneswandel nun mit dem Krieg in der Ukraine. «Die Welt scheint wie auf den Kopf gestellt und ich habe mich gefragt, wie es so weit kommen konnte». Er habe viel mit Betroffenen gesprochen – und sich kritischen Fragen zu Äußerungen von sich stellen müssen, wofür er dankbar sei. «Ich habe erkannt, auf welchen Irrwegen ich mich teilweise befunden habe und dass ich in den letzten Jahren viele Fehler gemacht habe.» Ihm sei bewusst geworden, dass er seine Familie, Freunde und Fans mit «verstörenden Äußerungen irritiert und provoziert habe, für die ich mich entschuldigen möchte», sagte Naidoo.

Bildquelle:

  • Xavier_Naidoo: naidoo management

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