Berlin-Wahl ungeschminkt: CDU 11,6 Prozent, FDP und AfD draußen

Liebe Leserinnen und Leser,

die Berliner Tageszeitung „Der Tagesspiegel“ hat das Ergebnis der jüngsten Abgeordnetenhauswahl ungeschminkt analysiert, damit wir wissen, über was wir eigentlich wirklich reden.

In der deutschen Hauptstadt leben 3,68 Millionen Menschen, von denen 2,43 Millionen wahlberechtigt sind. 1,52 Millionen Berliner haben von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht und gültige Stimmen abgegeben. Das waren 41,3 Prozent. Und wenn man sich ehrlich machen will, dann ist das die Zahl, von der man bei der Beurteilung des Ergebnisses als Basis ausgehen muss. Die 13.500 ungültigen Stimmen (0,37%) lassen wir jetzt mal außen vor.

Oder andersherum: Die Wahlbeteiligung war mit nur 63 Prozent so gering wie seit 12 Jahren nicht mehr.

Lassen wir also die nicht Wahlberechtigten und die Nichtwähler ganz aus der Betrachtung heraus und konzentrieren wir uns auf die tatsächlichen Stimmverhältnisse, bezogen auf die Einwohnerschaft Berlins, dann ist der große Wahlsieger CDU von den Einwohnern Berlins nur zu 11,6% gewählt worden. SPD und Grüne kommen auf je 7,5%, die Linke kratzt an der 5-Prozent-Hürde und neben der FDP (1,2%) wäre auch die AfD mit ihren 3,8% draußen.

Das ist die traurige Wahrheit.

Demokratie funktioniert nur, wenn die Bürger mitmachen. Und wenn nicht, dann entscheidet eine Minderheit für alle. Aber wenn die es so wollen oder das politische Angebot nicht ausreicht – wat willste machen?

Mit herzlichen Grüßen,

Ihr Klaus Kelle

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Über den Autor

Klaus Kelle
Klaus Kelle, Jahrgang 1959, gehört laut Focus-online zu den „meinungsstärksten Konservativen in Deutschland“. Der gelernte Journalist ist jedoch kein Freund von Schubladen, sieht sich in manchen Themen eher als in der Wolle gefärbten Liberalen, dem vor allem die Unantastbarkeit der freien Meinungsäußerung und ein Zurückdrängen des Staates aus dem Alltag der Deutschen am Herzen liegt. Kelle absolvierte seine Ausbildung zum Redakteur beim „Westfalen-Blatt“ in Bielefeld. Seine inzwischen 30-jährige Karriere führte ihn zu Stationen wie den Medienhäusern Gruner & Jahr, Holtzbrinck, Schibsted (Norwegen) und Axel Springer. Seit 2007 arbeitet er als Medienunternehmer und Publizist und schreibt Beiträge für vielgelesene Zeitungen und Internet-Blogs.