Fulminantes Comeback: Ingolstadt verkürzt in DEL-Finalserie

Wojciech Stachowiak (l) vom ERC Ingolstadt im Zweikampf mit dem Münchner Ryan McKiernan. Foto: Sven Hoppe/dpa

von CHRISTIAN JOHNER

MÜNCHEN – Nach einem aufopferungsvollen Kampf hat der ERC Ingolstadt den ersten Sieg in der Finalserie um die Meisterschaft in der Deutschen Eishockey Liga eingefahren. Die Ingolstädter besiegten den favorisierten EHC Red Bull München 4:3 (2:2, 0:1, 2:0) und gewannen damit das dritte Spiel der Best-of-seven-Finalserie.

Die ersten beiden Partien hatte der EHC 2:1 und 7:1 für sich entschieden. Ingolstadt hat am Freitag (19.30 Uhr/MagentaSport) die Chance, die Serie auszugleichen.

«Ich bin so alle, ich brauche ein, zwei Tage, um das alles zu realisieren», sagte Ingolstadts Goalie Jonas Stettmer, der bei seinem DEL-Startdebüt eine ganz starke Leistung zeigte, bei MagentaSport: «Jetzt bin ich einfach nur glücklich, dass wir den ersten Sieg geholt haben.» Der Münchner Maximilian Daubner wollte sich mit dem Rückschlag nicht lange beschäftigen und kündigte an: «Wir wollen am Freitag sofort wieder zurückschlagen.»

Ingolstadt macht gleich Druck

Die 5728 Zuschauer in der Münchner Halle sahen von Anfang an eine temporeiche Partie. Den Ingolstädtern war anzumerken, dass sie nach der deutlichen Heimniederlage eine Reaktion zeigen wollten. Wojciech Stachowiak brachte den ERC mit seinem zweiten Tor in der Finalserie in Führung (6. Minute).

Die Münchner brauchten ein wenig, um in die Partie hineinzukommen. «Ingolstadt ist brutal rausgekommen, da müssen wir ein Mittel finden. Das ist bislang nicht so gut von uns», sagte Justin Schütz während des ersten Drittels. Fast wie aus dem Nichts glich Benjamin Smith für den Titelfavoriten aus (10.).

Doch die Ingolstädter ließen sich dieses Mal nicht von einem Gegentor aus der Ruhe bringen. Frederik Storm traf in Überzahl (16.) – es war das erste Tor der Ingolstädter mit einem Mann mehr auf dem Eis nach sechs Begegnungen. Wie schon in den ersten beiden Playoff-Finalspielen präsentierten sich die Münchner extrem effizient. Schütz stellte kurz vor der ersten Drittelpause auf 2:2 (20.).

Starke Premiere von Stettmer

Seinen ersten DEL-Start ausgerechnet in einem Finalspiel absolvierte Ingolstadts Torwart Stettmer. Doch der 21-Jährige zeigte sich davon unbeeindruckt und parierte stark. Stettmer ist hinter dem verletzten Michael Garteig und dem angeschlagenen Kevin Reich normalerweise nur die Nummer drei bei den Ingolstädter Torhütern.

Allerdings konnte auch der Youngster das 2:3 aus Sicht der Ingolstädter nicht verhindern. Ein Schuss von Münchens Kapitän Patrick Hager prallte an den Handschuh von ERC-Verteidiger Mathew Bodie und von da aus ins Tor (38.). Dabei waren die Ingolstädter die bessere Mannschaft im zweiten Drittel, was auch Münchens Angreifer Andreas Eder nicht entgangen war: «Man muss ehrlich sagen: Jetzt im zweiten Drittel waren wir die schlechtere Mannschaft.»

Im letzten Drittel kämpften die Ingolstädter aufopferungsvoll – und wurden belohnt. Stachowiak traf zum 3:3 (55.). Tye McGinn machte das fulminante Comeback des ERC perfekt (56.). Die Münchner versuchten zwar noch einmal zurückzukommen, die Ingolstädter brachten den knappen Vorsprung aber über die Zeit.

Bildquelle:

  • EHC Red Bull München – ERC Ingolstadt: dpa

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